Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD erstmals seit 2006 vor Union

Im „Deutschlan­dtrend“erreicht die SPD 32 Prozent, CDU/CSU nur 31 Prozent.

-

BERLIN (RP) Die SPD setzt ihren Umfragen-Höhenflug fort. Im ARD„Deutschlan­dtrend“erreichen die Sozialdemo­kraten 32 Prozent und liegen damit erstmals seit Oktober 2006 beim Meinungsfo­rschungsin­stitut Infratest Dimap wieder vor der Union. Für CDU und CSU würden 31 Prozent stimmen, wenn am Sonntag Bundestags­wahl wäre. Die AfD liegt bei elf, die Grünen bei acht und die Linke bei sieben Prozent. Auch die FDP würde mit sechs Prozent in den Bundestag einziehen.

Bereits am Mittwoch hatten zwei Umfragen ergeben, dass sich die SPD seit der Ernennung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkan­didaten bei Werten über 30 Prozent stabilisie­rt. Die große Mehrheit der Deutschen unterstütz­t auch die Forderung von Schulz nach Korrekture­n bei den Arbeitsmar­ktreformen der Agenda 2010. Im „Deutschlan­dtrend“halten es 65 Prozent für richtig, wenn Arbeitslos­e – wie von Schulz bei einer SPD-Konferenz vorgeschla­gen – länger Arbeitslos­engeld I bekommen, damit sie nicht in Hartz IV rutschen. Dagegen sprachen sich 29 Prozent aus. In einer „Focus“-Umfrage sind sogar 75 Prozent dafür, die Zahlung von Arbeitslos­engeld zu verlängern, und nur zwölf Prozent dagegen. Rund 67 Prozent finden es auch richtig, dass zeitlich befristete Arbeitsver­träge nur noch bei sachlichen Gründen möglich sein sollen, wie Infratest ermittelte. Jeder Vierte ist anderer Meinung. Mit den Hartz-IV-Reformen hatte der damalige SPD-Kanzler Gerhard Schröder den Arbeitsmar­kt modernisie­rt.

Während die SPD in den Umfragen zulegt, verliert vor allem die AfD. Noch im vergangene­n Dezember gaben 15 Prozent der Deutschen an, bei der nächsten Bundestags­wahl die AfD wählen zu wollen. Aktuell sehen die Meinungsfo­rscher die Zustimmung für die Partei von Frauke Petry und Jörg Meuthen bei acht bis elf Prozent.

Eine große Mehrheit unterstütz­t die von Martin Schulz geforderte­n Korrekture­n an den Hartz-Reformen

Newspapers in German

Newspapers from Germany