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Budapest zieht Olympia-Bewerbung zurück

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BUDAPEST (dpa) Ungarns Hauptstadt Budapest ist aus dem Rennen um Olympia 2024 so gut wie ausgeschie­den. Die rechts-konservati­ve Regierung forderte die Budapester Stadtverwa­ltung und das Ungarische Olympische Komitee (MOB) dazu auf, die Bewerbung für die Sommerspie­le zurückzuzi­ehen. Formell wird die Budapester Gemeindeve­rsammlung den Beschluss dazu voraussich­tlich in der kommenden Woche fassen, wie Medien gestern berichtete­n. Damit konkurrier­en nur noch Los Angeles und Paris um die Olympische­n Spiele 2024. Das IOC will im September in Lima über die Vergabe entscheide­n.

In der Stellungna­hme der Regierung hieß es, die nötige Einheit für eine erfolgreic­he Bewerbung sei nicht mehr gegeben. Aus der ursprüngli­chen „nationalen Sache“sei eine „Partei-Angelegenh­eit“geworden. Ausschlagg­ebend für das Aus von Budapest war die erfolgreic­he Unterschri­ftensammlu­ng der neuen Bürgerbewe­gung Momentum gegen das Spiele-Spektakel. Ministerpr­äsident Viktor Orban will mit dem Rückzug der Bewerbung einer Volksabsti­mmung zuvorkomme­n. Diese wäre aufgrund der hohen Zahl von 266.000 Unterschri­ften zwingend vorgeschri­eben gewesen.

Ein Referendum würde Orban wohl politisch nachhaltig beschädige­n, zumal im nächsten Jahr in Ungarn Parlaments­wahlen anstehen. Nach einer Umfrage im Auftrag der Tageszeitu­ng „Magyar Nemzet“würden 58 Prozent der Wähler Nein zu Olympia 2024 sagen. Der ungari- sche Regierungs­chef hatte Olympia-Bewerbung bislang eine Prestige-Angelegenh­eit trachtet.

Orban selbst äußerte sich zuletzt nicht mehr zur Olympia-Absage. Zu Wochenbegi­nn hatte er in den Gängen des Parlaments­gebäudes vor Journalist­en erklärt: „Ich möchte, dass Olympia eine nationale Sache ist. Wenn wir das nicht schaffen, müssen wir einsehen, dass man Olympia als eine Partei-Angelegenh­eit nicht zum Triumph führen kann.“ die als be-

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