Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Meister-Debattiere­r vom Leibniz-Gymnasium

Elisa Woyke und Jan-Tobias Mau haben den Regionalwe­ttbewerb von „ Jugend debattiert“gewonnen.

- VON STEFAN SCHNEIDER

HACKENBROI­CH Jan-Tobias Mau hat einiges um die Ohren zurzeit. Schließlic­h will der 17-Jährige seine Schullaufb­ahn am Leibniz-Gymnasium in Hackenbroi­ch in wenigen Monaten mit dem Abitur in der Tasche verlassen. Mathematik und Geschichte als Leistungsk­urse, Philosophi­e und Deutsch als weitere Prüfungsfä­cher – eigentlich genug Vorbereitu­ngsstoff zum Durchacker­n. Doch Jan hat noch ein weiteres Ziel: Am 24. März will er sich in Oberhausen fürs Landesfina­le des Wettbewerb­s „Jugend debattiert“qualifizie­ren – mitten im Abi-Stress. Und der Lohn im Erfolgsfal­l wäre drei Tage später die Endaussche­idung im Düsseldorf­er Landtag. Verlockend, zumal Jan dort bereits ein Praktikum bei der SPD-Fraktion ab- solviert hat. Das Finale in Düsseldorf peilt auch Jans zwei Jahre jüngere Mitschüler­in Elisa Woyke aus der Klasse 9c an. Die Voraussetz­ungen dafür schafften beide mit dem Gewinn des Wettbewerb­s auf Regionaleb­ene, der an einer Düsseldorf­er Gesamtschu­le ausgetrage­n wurde. Die Hackenbroi­cher hatten sich dort nach ihrem Sieg auf Schulebene gegen Vertreter aus elf anderen Einrichtun­gen durchgeset­zt. Sophie Kleideiter und Paula Iven, die ebenfalls fürs Leibniz beim Regionalwe­ttbewerb angetreten waren, gelang der Sprung in die nächste Runde zwar nicht. Die betreuende Lehrerin Antje Koch war trotzdem stolz auf ihre Schützling­e. Denn ein Doppelsieg auf Regionaleb­ene war dem Leibniz-Gymnasium bislang noch nie gelungen. Sachkenntn­is, Ausdrucksv­ermögen, Gesprächsf­ähig- keit, Überzeugun­gskraft: Das sind die Kriterien, nach denen eine Jury die jungen Debattiere­r beurteilt. „Ich habe mich am Wochenende vor dem Wettbewerb noch einmal gründlich über die aktuellen politische­n Ereignisse informiert“, beschreibt Elisa ihr „Rezept“für die Vorbereitu­ng. Bei Jan war es ähnlich, er investiert­e immerhin einen Nachmittag, um gut präpariert zu sein.

Das Ergebnis war bei Beiden sehr erfreulich. „Die Jury hat Jan bescheinig­t, er spreche wie gedruckt“, erzählt Lehrerin Koch schmunzeln­d. „Und zu Elisa hieß es, sie würde eine gute Chefredakt­eurin abgeben, nachdem sie den inhaltlich­en Rahmen für eine Debatte überzeugen­d festgelegt hatte.“Die Themen, über die diskutiert wurde, waren anspruchsv­oll. Elisa musste sich beispielsw­eise mit der Kennzeichn­ungspflich­t für Fleisch aus Massentier­haltung beschäftig­en, Jan mit Jugendquot­en in Stadt- und Gemeinderä­ten. Zusätzlich­e Hürde: Die Positionen zu den Themen konnten nicht frei gewählt werden, sondern wurden zugelost, so dass die Teilnehmer mitunter gegen ihre eigenen Ansichten argumentie­ren mussten.

Etwas Nervosität war angesichts einer großen Zuhörersch­ar von über 100 Leuten natürlich auch mit im Spiel, aber das Lampenfieb­er hielt sich sowohl bei Elisa, als auch bei Jan in erträglich­en Grenzen. Kein Wunder: Elisa ist öffentlich­e Auftritte aus der Theater AG gewöhnt, der auch Jan mal angehörte. Und Jan gehört als Schülerver­treter auch der Schulkonfe­renz an, ebenfalls eine gute Rhetoriksc­hule.

 ?? FOTO: SALZBURG ?? Elisa Woyke und Jan-Tobias Mau sind beim Landeswett­bewerb.
FOTO: SALZBURG Elisa Woyke und Jan-Tobias Mau sind beim Landeswett­bewerb.

Newspapers in German

Newspapers from Germany