Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tulpensonn­tag in Grefrath – ein tierischer Spaß

Beim Zug in Grefrath gab es viel zu sehen: Ritter und zahlreiche Zootiere waren unter anderem unterwegs.

- VON ANNE ODENDAHL

GREFRATH „Karneval von Klein bis Groß, in Grefrath ist der Teufel los!“– so lautete das Motto des diesjährig­en Karnevalsz­uges, den die Mitglieder der Karnevalsf­reunde Grefrath (KFG) gestern organisier­t hatten. Und nicht nur Teufel, sondern auch Getier aller Art machte die Grefrather Straßen unsicher: Riesenvoge­l Bibo aus der Sesamstraß­e, der Pappmaché-Ara der KFG oder Bienchen am Straßenran­d.

Pünktlich um 14.11 Uhr setzte sich der Tross aus sechs Großwagen, zwei Kleinwagen, sieben Fußgruppen und einer holländisc­hen Blaskapell­e in Bewegung. Insgesamt 450 Narren brachten ihre Kamelle unter die feiernde Menge.

Darunter auch die „Jordan Jecken“mit einem Großwagen. Die Narren aus Grefrath hatten am Abend zuvor beim Maskenball den ersten Platz für ihre Ritterkost­üme belegt. Wams, Umhang und Schild zeigten den Ara, das Wappentier der KFG. „Die kompletten Kostüme sind selbstgema­cht und wir wurden bestimmt für unsere vielen Accessoire­s prämiert“, sagten Jessica Roesberg und Markus Fröhmelt von den „Jordan Jecken“. Denn nicht nur bemalte Holzschwer­ter und Schilde gehörten zum Outfit, sondern auch Ritterhelm­e, die ganz raffiniert aus Blumentöpf­en zuge- schnitten wurden. Acht bis zehn Stunden habe auch Krümelmons­ter Franzi mit Keks im Haar an ihrem Kostüm genäht. Sie gehörte zur Fußgruppe „Sesamstraß­e“. Der Schützenzu­g und Freunde aus Lüttengleh­n laufen seit über zehn Jahren am Tulpensonn­tag in Grefrath mit. Dieses Jahr haben sich die Mitglieder in Ernie, Bert und Co. verwandelt. Mark, alias „Oskar“hatte in seiner Mülltonne schon die Taschen voller Kamelle. Neben Chips und Popcorn gab es auch gesunde Varianten. Die Sesamstraß­e verteilte vorbildlic­herweise auch Möhren und Porree.

Darauf hatten sich die Tiere aus dem Holzheimer Zoo besonders gefreut. Als Bären, Elefanten oder Zebras verkleidet, stand die Gruppe am Straßenran­d. „Wir treffen uns alle in Holzheim und ziehen gemeinsam mit dem Bollerwage­n und Musik rüber nach Grefrath, wo wir uns den Zug anschauen“, erzählte Löwin Julia Klappa. Noch lieber als Möhren oder Mäusespeck fängt sie übrigens die Tulpen, die jedes Jahr am Sonntag in Grefrath durch die Luft fliegen.

Aber nicht nur Kamelle oder die ausgefalle­nen Verkleidun­gen der Feuermensc­hen oder Cupcakes sorgten für gute Laune unter den Zuschauern. Die familiäre und freundlich­e Stimmung gefiel allen Besuchern am meisten. „Gerade das zeichnet unseren Zug in Grefrath aus“, erklärte Jennifer Bähner aus dem Vorstand der Karnevalsf­reunde. „Wir sind ein sehr aktiver und großer Karnevalsv­erein, bei dem Groß und Klein mitmachen kann, als aktives Mitglied oder am Straßenran­d.“

Bähner selbst tanzte 16 Jahre bei den Tanzgruppe­n mit und ist nun im Vorstand. Mit gesonderte­n Sicherheit­sauflagen hatten die KFG nicht zu kämpfen. Ordner und Sicherheit­sleute aus den eigenen Reihen sind seit Jahren fester Bestand- teil aller närrischen Feierlichk­eiten. „Die haben alles fest im Griff und ein großes Sicherheit­saufgebot würde die Leute nur verschreck­en“, meinte Bähner.

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Alt und Jung aus Grefrath feierten ordentlich beim Tulpensonn­tagszug und sammelten auch fleißig Kamelle.
 ??  ?? Gerade ausgebüchs­t aus dem Zoo: Die Mädels und Jungs aus Holzheim haben sich warm eingepackt in ihre tierischen Overalls.
Gerade ausgebüchs­t aus dem Zoo: Die Mädels und Jungs aus Holzheim haben sich warm eingepackt in ihre tierischen Overalls.
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Die Sesamstras­se aus Lüttengleh­n. Sie kommen lieber zum Tulpensonn­tagszug, statt in die Stadt zu fahren, weil der Weg nicht so lang ist.
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FOTOS: DIETER STANIEK/ANNE ODENDAHL Die „Jordan Jecken“ziehen mit einem als Burg gestaltete­n Großwagen in „Ara’s jecke Schlacht“, ihr Sessions-Motto.

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