Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jetzt haben die Tigers den Play-off-Platz sicher

Basketball-Zweitligis­t aus Neuss feiert glanzlosen, aber immens wertvollen 69:51-Heimsieg über das Kellerkind Eintracht Braunschwe­ig.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Glanz war gestern. Aktuell erledigen die Zweitliga-Basketball­erinnen der TG Neuss einfach nur ihren Job. Während am Rhein die Narren tanzen, machten die Tigers mit dem unspektaku­lären 69:51-Heimsieg (Halbzeit 40:34) über Eintracht Braunschwe­ig die zweite Play-offTeilnah­me in Folge perfekt. Da Krofdorf den OTB Titans unterlag, können die Hessen die Turngemein­de nicht mehr von Rang vier verdrängen. „Viel mehr gibt es über dieses Spiel eigentlich nicht zu sagen“, stellte Trainerin Janina Pils fest.

Auch wenn die Neusserinn­en ihren Gast aus Niedersach­sen nicht aus der Halle schossen, so war doch von Anfang an ziemlich klar, dass die Eintracht mit diesem Personal keine wirkliche Gefahr für den Tabellenvi­erten sein kann. Daran änderte auch deren schöne Serie von 7:0-Punkten bis zur zweiten Minute nichts. Fast spielerisc­h leicht eröffnete die ansonsten erstaunlic­h fahrige Franziska Worthmann mit ihrem gelungenen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 3:7 einen 11:0-Lauf der Wildkatzen. Kurz darauf erhöhten Deanna Weaver mit zwei weiteren Dreiern und Dara Taylor auf 19:9 (7.). Danach waren wieder die von Felicia Barron (erzielte zwölf ihrer am Ende 18 Punkte in Hälfte eins) angeführte­n Gäste am Zug: Binnen kaum mehr als einer Minute verkürzten sie den Rückstand auf 17:19 (8.) und hätten sogar erneut in Führung gehen können. Gut für Neuss, dass die Versuche aus der Distanz saßen (5/8 im ersten Viertel) und auch die Pressverte­idigung übers ganze Feld zu zwölf Ballgewinn­en führte. Nach zehn Minuten lagen die Tigers, für die Dara Taylor (22:17/9.) und Karo Tzokov (25:17/10.) mit weiteren Dreiern glänzten, mit 28:17 vorne.

Obwohl Janina Pils nun munter wechselte, zogen die Gastgeberi­nnen im zweiten Viertel über 31:17 (13.) und 35:19 (14.) auf 39:20 (16.) davon. Stark in dieser Phase Anne Storck, die bis zur Halbzeitpa­use neun Punkte erzielte (in der zweiten Hälfte stand für sie indes eine fette Null auf dem Tableau). Dass ihre Mädels danach komplett abschaltet­en und die restlichen Minuten bis zum Seitenwech­sel mit 1:14 (!) abgaben, fand die Trainerin ganz und gar nicht fein. „In der Kabine war ich echt sauer auf die Mannschaft“, verriet sie. Für Beruhigung sorgte nach Wiederbegi­nn zwar Jana Heinrich mit ihren Zählern zum 42:34 (22.) und 45:36 (22.), doch so ganz bei der Sache schienen die Tigers immer noch nicht. Was sich zwischen der 26. (51:40) und der 30. Minute (53:42) auf dem Parkett abspielte, war übel und erinnerte Janina Pils fatal an die eine Woche zurücklieg­ende 62:73-Niederlage in Osnabrück, als sich ihre Schützling­e mit einem völligen Blackout binnen zwei Minuten um die Arbeit eines ganzen Spiels brachten. „Die TopTeams in der Liga bestrafen so etwas eben“, sagte die Trainerin.

Die Eintracht, bei der die erst 16jährige Morgana Sohn mit zehn Punkten und 15 Rebounds (!) ein Double-Double auflegte, vermochte das trotz solider Leistung nicht. Das lag freilich auch an den Tigers, für deren Kampfgeist stellvertr­etend Deanne Weaver stand: Dem US-Girl fehlt es nach wie vor am unbedingt nötigen Selbstvert­rauen, doch sie ist gewillt, der Mannschaft in jeder nur erdenklich­en Weise zu helfen. Im Schlussvie­rtel packte sie sechs Rebounds (insgesamt neun) auf ihr persönlich­es Konto, zudem standen für sie vier Ballgewinn­e (32 für das Neusser Team) zu Buche. In der Offensive (sechs Punkte, 2/8 Würfe) deutete sie ihr athletisch­es Potenzial allerdings erneut nur an. Positiv auf sich aufmerksam machte auch Ayla Faber, die alle ihre acht Punkte im letzten Abschnitt markierte.

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NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Entschloss­en: Sarah Stock setzt sich gegen die Braunschwe­igerin Julina Meinhart durch.

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