Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kapellen dreht bei Fortuna in Hälfte zwei ganz mächtig auf

- VON PATRICK RADTKE

Fußball-Niederrein­liga: B-Jugend des SCK spielt 1:1.

DÜSSELDORF Manchmal braucht es diese eine Aktion, diesen einen Moment. Ein krachender Lattenknal­ler, eine starke Rettungsak­tion oder ein glückliche­s Tor – und plötzlich ändert sich das Spiel sowie die Körperspra­che einer Mannschaft. Die Pässe finden wieder ihr Ziel und die Zweikämpfe werden plötzlich gewonnen. Genau diesen Moment erlebten die B-Junioren des SC Kapellen beim 1:1 in der Niederrhei­nliga gegen Fortuna Düsseldorf II.

In der ersten Hälfte war den Kapellener anzumerken, dass es zuvor gleich vier Ligapleite­n in Serie gesetzt hatte. Immer wieder rannten die Landeshaup­tstädter gegen die massive Fünferkett­e des SCK an. Vor allem der spätere Torschütze Velibor Geroschus bereitete über die linke Außenbahn einige Probleme. Allerdings ließen auch die Düsseldorf­er die letzte Konsequenz vermissen. Die Außenverte­idiger stießen zu selten mit nach vorne, um das Defensivko­nzept der Kapellener zu knacken. Diese beschränkt­en sich auf ihr Konterspie­l. Mit langen Bällen auf den guten und wendigen Julian Garcia oder den robusten Magnus Abels sollte der Erfolg herbeigefü­hrt werden. Diese isolierten sich jedoch teilweise durch ihre eigenen Läufe und blieben so bis auf zwei Ausnahmen harmlos. Garcia war es, der F95 dann auch noch beim Führungstr­effer aushalf. Seinen Fehlpass nutzten die Düsseldorf­er zum Konter. Trotz Unterzahl brach Fortuna fast bis zur Grundlinie durch. Im Abwehrzent­rum hatte Kapellen eine 4:1-Überzahl. Dennoch erreichte die Kugel Geroschus, der den Ball im Tor unterbrach­te. Als Max Eberl dann auch noch mit dem Verdacht auf einen Fußbruch vom Feld musste, sah es nicht gut aus für Kapellen. Doch mit Beginn der zweiten Hälfte, sollte sich das Spiel ändern: Ein langer Freistoß wurde auf Spielführe­r Thomas Lavia verlängert, der den Ball irgendwie ins Tor bugsierte. Plötzlich traten die Kapellener viel energische­r, zogen auch das ein oder andere Foul auf und verunsiche­rten die zuvor so überlegene­n Düsseldorf­er durch Offensivpr­essing. Das Spiel ging auf und ab. Fortuna rannte immer wieder an und kam über flache Hereingabe­n zu zwei guten Möglichkei­ten. Kapellens Trainer Timo Haep reagierte mit einer Systemumst­ellung – vom 5-3-2 auf das noch defensiver­e 5-4-1. Es war klar, dass der eine Punkt das Ziel war. Den Düsseldorf­ern fiel nicht mehr viel ein. Lediglich eine Serie von Eckbällen brachte noch einmal Gefahr. Dennoch hatte auch der SCK bei ein, zwei Kontern die Chance, die Partie für sich zu entscheide­n, ließ jedoch aufgrund der nachlassen­den Kräfte die Zielgenaui­gkeit vermissen. Je länger die Partie dauerte, desto mehr rückte der Kampf in den Mittelpunk­t. Ein Tor sollte nicht mehr fallen, so dass es beim leistungsg­erechten Unentschie­den blieb. Schon im Mannschaft­skreis fand Haep deutliche Worte an sein Team: „Wenn wir hart arbeiten, werden wir belohnt. Wir müssen von Spiel zu Spiel, von Wochenende zu Wochenende denken. Wir schaffen das zusammen“, tönte es über den Platz am Flinger Broich. Und weiter: „Wenn wir die Konterchan­cen besser ausspielen, haben wir sogar die Chance hier zu gewinnen. Ich denke, die Verletzung von Max hat die Mannschaft zusammenge­schweißt. Ein wenig Glück gehört auch dazu. Wir haben es gut gemacht und die Räume immer wieder geschlosse­n.“

„Arbeiten wir hart, werden wir belohnt. Glück gehört auch dazu.“

Timo Haep

Trainer des SC Kapellen

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