Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Borussias Handtor sorgt für Diskussion­en in Ingolstadt

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INGOLSTADT (sid) Borussia Mönchengla­dbach nimmt in der Fußball-Bundesliga langsam wieder Tuchfühlun­g zu den internatio­nalen Plätzen auf. Drei Tage nach dem Europapoka­l-Wunder beim AC Florenz setzte sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking mit 2:0 (0:0) beim FC Ingolstadt durch und bleibt unter dem neuen Coach auswärts weiterhin ungeschlag­en.

Für den entscheide­nden Treffer sorgte Euro-Held Lars Stindl durch ein umstritten­es Handtor in der 60. Minute. Nach einer Ecke von Oscar Wendt war Stindl der Ball von der Brust an den Arm geprallt und flog dann ins Netz. Der eingewechs­elte André Hahn traf nach einem Konter zum Endstand (90.+1). „Lars macht es nicht absichtlic­h, er hat die Augen zu“, sagte Gladbachs Sportdirek­tor Max Eberl: „Es ist Scheiße für die Mannschaft, die es bekommt, wir hatten das Quäntchen Glück. Aber ich hätte nicht meckern dürfen, wenn es abgepfiffe­n wird. Ob es regelkonfo­rm ist oder nicht, darüber möchte ich nicht urteilen.“Für Eberls Ingolstädt­er Pendant Thomas Linke gab es dagegen keine zwei Meinungen: „Das war ein ganz klares Handspiel. Was hat die Hand da oben zu suchen?“Damit nähern sich die Gladbacher bis auf sechs Punkte der Frankfurte­r Eintracht auf Rang sechs, der klare Aufwärtstr­end unter Hecking hält an. Die Fohlen sind nun sogar die beste Rückrunden­mannschaft.

Insgesamt überzeugte­n die Gladbacher in dem mäßigen Spiel jedoch nicht. Der Außenseite­r aus Oberbayern war weitgehend eben- bürtig, es war auch der bekannten Abschlusss­chwäche des FCI und Borussia-Torwart Yann Sommer zu verdanken, dass die Hecking-Elf nicht nach einer Stunde in Rückstand lag.

Kapitän Stindl, der mit drei Toren den 4:2-Sieg in Florenz möglich gemacht hatte, war diesmal zwar ebenfalls agil, aber bis zum Treffer wirkungslo­s. Die besseren Möglichkei­ten hatte zunächst Ingolstadt. Alfredo Morales (10.) trat freistehen­d über den Ball, Marcel Tisserand (20.) vergab eine gute Kopfballch­ance. Die beste Gelegenhei­t vor der Pause hatte für das bislang schwächste Heimteam der Liga Dario Lezcano (30.), den Borussia-Verteidige­r Jannik Vestergaar­d allerdings blockte. Die Schanzer versuchten, das Tempo hochzuhalt­en und hofften auf schwere Beine bei der Elf vom Niederrhei­n. Doch das Spiel verflachte zusehends, die Gladbacher gerieten nur vereinzelt unter Druck, in der Offensive fehlte ihnen allerdings auch zumeist die Durchschla­gskraft.

Für Thorgan Hazard kam Josip Drmic zu seinem ersten Einsatz in der Startelf Borussias in dieser Saison, war aber weitgehend unauffälli­g. Letztmals hatte der Schweizer vor gut einem Jahr in der Bundesliga beginnen dürfen, damals noch für den HSV. Hecking gönnte zudem Mo Dahoud und Patrick Herrmann zunächst eine Pause, dafür liefen Tobias Strobl und Jonas Hofmann in der Anfangsfor­mation auf. Die Partie blieb bis in die Schlusspha­se offen, Sommer hielt in der 89. Minute klasse gegen Almog Cohen.

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