Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Borussia setzt auf Raffael

Der Brasiliane­r soll dabei helfen, die Gladbacher heute gegen den Hamburger SV ins Pokal-Halbfinale zu schießen.

- VON GEORG AMEND

MÖNCHENGLA­DBACH Binnen 16 Tagen absolviert Borussia Mönchengla­dbach fünf Spiele – allerdings nur gegen zwei verschiede­ne Gegner. Heute geht es im Viertelfin­ale des DFB-Pokals zum Hamburger SV, am Samstag kommt der FC Schalke 04 in der Bundesliga nach Gladbach, an den Donnerstag­en, 9. und 16. März geht es gegen denselben Kontrahent­en in der Europa League um den Einzug ins Viertelfin­ale. Dazwischen, am Sonntag, 12. März, spielt Borussia erneut beim HSV, dann um Punkte in der Bundesliga. Borussias Kapitän hat deshalb bereits die „Hamburg-Schalke-Wochen“ausgerufen. „Es ist ein seltsamer Zufall des Spielplans und der Auslosunge­n“, sagte Lars Stindl, der mit Blick auf die beiden Pokalturni­ere ergänzte: „Wir haben im Winter schon betont, dass wir zwei absolute Höhepunkte haben mit den beiden Wettbewerb­en.“

Es sind vor allem eminent wichtige Duelle. Im DFB-Pokal und der Europa League bietet sich die Möglichkei­t, den Wunsch von Manager Max Eberl nach „etwas Blechernem“zu erfüllen, sprich: einen Siegerpoka­l, der auch gleich den Weg in das internatio­nale Geschäft ebnen würde. Mit dabei helfen soll Raffael, der in Ingolstadt in der 87. Minute ein Kurz-Comeback nach einer Oberschenk­elverletzu­ng feierte – und gleich an der Entstehung des 2:0 durch André Hahn maßgeblich beteiligt war, als er Mahmoud Dahoud bediente, der wiederum für Hahn auflegte. Trainer Dieter Hecking hatte Raffael lange auf der Bank gelassen, weil der Brasiliane­r nach dem strammen Reha-Programm am Abend vor dem Ingolstadt-Spiel noch über schwere Beine und fehlende Frische geklagt hatte. Da wollte der Trainer kein Risiko eingehen, denn: „Er ist sehr wichtig für uns. Wir brauchen ihn in den anstehende­n hammerhart­en Wochen.“

Neben den Spielen in der Bundesliga, in der die Borussen weiter Boden gutmachen wollen, könne es in beiden Pokal-Wettbewerb­en „schnell weit gehen“, sagte Mittelfeld­mann Christoph Kramer und betonte, dass man diese Chance „mit aller Macht ergreifen“wolle. Stindl ergänzte: „Wir haben die Möglichkei­t, ins Halbfinale des DFB-Pokals zu kommen. Ich weiß nicht, wie viele von uns da überhaupt schon mal waren“, sagte Borussias Kapitän. „Wir müssen kühlen Kopf bewahren, unsere Möglichkei­ten suchen und unseren Spielstil, den wir momentan zeigen, wieder an den Tag legen.“

Der genannte Spielstil sieht vor allem eine hohe Laufbereit­schaft vor, die immer mehr zur Basis des Erfolgs – defensiv wie offensiv – wird. Nach dem Sieg beim Bundesliga­Vorletzten Ingolstadt stellte Trainer Hecking so auch heraus: „Trotz englischer Wochen war die Laufleistu­ng wieder überragend. Das waren wieder mehr als 120 Kilometer. Jetzt heißt es: Kurz durchschna­ufen, dann geht es direkt wieder weiter.“Mit den „Hamburg-Schalke-Wochen“.

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FOTO: IMAGO Ist wieder da: Borussias Stürmer Raffael, hier im Champions-League-Play-off-Spiel gegen Bern im August 2016.

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