Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Terrorverd­ächtiger stellt jetzt ersten Haftprüfun­gsantrag

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NEUSS (jasi) Seit Ende Januar sitzt der 21 Jahre alte Terrorverd­ächtige aus Weißenberg in Untersuchu­ngshaft. Nun hat er einen ersten Haftprüfun­gsantrag gestellt. Noch in dieser Woche soll er unter Ausschluss der Öffentlich­keit angehört werden. Das bestätigte Jens Reznitsche­k, zuständige­r Dezernent für dieses Verfahren, gestern auf Anfra- ge unserer Redaktion. Dem Verdächtig­en wird vorgeworfe­n, bei der Vorbereitu­ng eines geplanten Anschlags in der Wiener U-Bahn geholfen zu haben.

„Aus meiner Sicht bestehen die Voraussetz­ungen für eine Untersuchu­ngshaft fort – also Tatverdach­t und Fluchtgefa­hr“, sagte Reznitsche­k. Der zuständige Dezernent bestätigte zwar, dass diverse Sprachnach­richten von dem 21 Jahre alten Neusser und seinem mutmaßlich­en Wiener Komplizen (18), der ebenfalls in U-Haft sitzt, aktuell ausgewerte­t werden. Zu Meldungen aus Österreich, die Ende vergangene­r Woche kursierten, wollte er jedoch keine Angaben machen. Die Nachrichte­nagentur APA hatte mit- geteilt, dass es in den ausgewerte­ten Sprachnach­richten, die sich die beiden im Zeitraum von September bis Dezember vergangene­n Jahres geschickt haben sollen, um das Vorhaben des Wieners gegangen sei, eine Bombe zu bauen.

Die Nachrichte­nagentur bezieht sich auf ein Gespräch mit Wolfgang Blaschitz, dem Verteidige­r des 18- Jährigen. In den Vernehmung­en habe der Wiener jedoch mitgeteilt, dies nur gesagt zu haben, um vor dem drei Jahre älteren Neusser nicht als Feigling dazustehen. Aus den Chats gehe zudem hervor, dass der Wiener im Dezember von sich aus den Kontakt zu dem Neusser abgebroche­n haben soll. Weitere Auswertung­en von Sprachnach­richten – auch von Drittperso­nen – sollen angekündig­t worden sein.

Der 21-Jährige war Ende Januar im Rahmen eines SEK-Einsatzes in seiner Wohnung in Neuss-Weißenberg verhaftet worden. Ein psychiatri­sches Gutachten lehnte er bislang ab. Nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft gebe es beim ihm „Anhaltspun­kte für Reifedefiz­ite“.

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