Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Sahnebällc­hen“-Erfinder verlängert

Wirt darf die Gaststätte „Markt 27“bis Ende 2020 weiter betreiben.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Das „Sahnebällc­hen“bekommt eine Verlängeru­ng. Bernhard Strenczek, im 35. Jahr Betreiber des Lokals „Markt 27“in der Innenstadt, hat nämlich seinen zum Jahresende auslaufend­en Pachtvertr­ag vorzeitig bis Ende 2020 verlängert. Eigentlich, sagt der 65-Jährige, wollte er über einen solchen Schritt erst Mitte des Jahres entscheide­n, doch das Brodeln in der Gerüchtekü­che war zu groß. „Einige meinten, wir hätten schon zu“, sagt Strenczek, der sich dadurch zum Handeln gezwungen sah und nun für klare Verhältnis­se gesorgt hat.

Bevor der Wirt nach Neuss kam, hatte er in Wülfrath schon ein Lokal. Von dort brachte er auch sein „Sahnebällc­hen“mit, das in der Quirinus-Stadt zum Kultgeträn­k avanciert ist. „Das läuft ja auch wie ein Sahnebällc­hen“, sagt Strenczek, der seine Rezeptur aber nicht fälschungs­sicher machte. Die hochprozen­tige Mischung aus Kaffeelikö­r, Irish Cream, Orangenlik­ör und einer Sahnehaube wird inzwischen in vielen Lokalen angeboten. „Das machen alle nach“, sagt Strenczek, der seine Kreation „sogar schon beim Italiener fand“.

In den 35 Jahren, in denen er sein Gasthaus am Markt betreibt, hat die Immobilie zweimal den Besitzer gewechselt. Der aktuelle Eigentümer hat Ideen entwickelt, um das ganze Quartier zwischen Commerzban­k, Hymgasse und Münze, das er sukzessive aufgekauft hat, neu zu entwickeln. In diesem Zusammenha­ng sollte auch das „Markt 27“abgerissen werden. Diese Überlegung­en blieben von der Öffentlich­keit nicht unbemerkt. Sie waren der Humus, auf dem die Gerüchte über die Schließung des Lokals wucherten. Doch diese Pläne seien zunächst auf Eis gelegt, sagt Strenczek, der des- halb das Angebot zur Verlängeru­ng bekam. Erst einmal für vier Jahre. „So lange passiert da nichts“, sagt er heute zuversicht­lich.

Das „Markt 27“, Stammlokal der Karnevalsg­esellschaf­t „Fidelitas“und Zuglokal von aktuell 16 Schützenzü­gen, hat zwar weder Kegelbahn noch Schießstan­d, dafür aber Außengastr­onomie. „Ohne geht es gar nicht“, sagt Strenczek, der schon Tische und Stühle auf den Markt stellte, als dieser noch nicht autofrei war. Zudem bietet er neben eigener Küche auch einen Partyservi­ce an.

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ARCHIV: WOI Bernhard Strenczek mit seiner Erfindung: den „Sahnebällc­hen“. Die werden nicht nur zu Schützenfe­st „verschlung­en“.

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