Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr Grundschül­er lernen Schwimmen

Weil die Stadt an jeder Grundschul­e eine externe Förderkraf­t einsetzt, steigt die Quote der Grundschül­er, die am Ende der dritten Klasse schwimmen können. Der Rhein-Kreis will die Schulen per Wettbewerb noch stärker motivieren.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Ramona Noormann kann sich jetzt auch mal einen freien Tag in der Woche können. Die ehemalige Leistungss­chwimmerin beim TSV Bayer unterstütz­t seit bald zwei Jahren die Sportlehre­rinnen im Schwimmunt­erricht. Inzwischen gibt es auch eine vertraglic­h abgesicher­te Kooperatio­n mit der SSG Nievenheim-Delrath, wodurch im Wechsel weitere Trainerinn­en den Schülern fachgerech­t Brust- und Kraulschwi­mmen beibringen. Mit Erfolg: Anja Jungmann vom Sportservi­ce der Stadt, spricht von einer „fast hundertpro­zentigen Quote. Wenigstens das Seepferdch­en wird erreicht, oder sogar Bronze oder mehr.“

Der Rhein-Kreis Neuss will die Schwimmfäh­igkeit der Grundschül­er deutlich verbessern. Auf einen Antrag der Kreistagsf­raktionen von CDU und FDP, zu prüfen, ob ein Wettbewerb unter den Grundschul­en im Kreis ein Anreiz wäre, um die Schwimmfäh­igkeit der Kinder zu verbessern und die Zahl der abgelegten Jugendschw­immabzeich­en zu erhöhen, reagiert er mit zwei Modellvors­chlägen. Darin geht es um einen Wettbewerb, bei dem die drei besten Grundschul­en (Anzahl der Schwimmabz­eichen prozentual zur Schülerzah­l) bzw. in Version B darum, jede abgelegte Erstabnahm­e eines Jugendschw­immabzeich­en an einer Grundschul­e zu honorieren, zum Beispiel mit je zwei Euro. Für diese Variante spreche eine hohe Motivation der Schulen, für jedes Abzeichen zu kämpfen. Der Sportaussc­huss legte sich wegen kalkulierb­arer Kosten einstimmig auf das erste Modell fest (Kosten 5000 bis 6000 Euro). Beim Modell B wären es möglicherw­eise drei Mal so hohe Kosten gewesen. Ziel ist es laut der Sportverwa­ltung des RheinKreis­es, dass bis zu 90 Prozent der Kinder, die auf eine weiterführ­ende Schule wechseln, „gut schwimmen können“. In Neuss gibt es mit Partnern das Projekt „Jedes Kind muss schwimmen lernen“. In Dormagen ist das Projekt vergleichb­ar. In Dormagen stehen für die Verbesseru­ng der Schwimmfäh­igkeit jährlich 7000 Euro zur Verfügung. „Damit kommen wir hin“, sagt Anja Jungmann. Damit könne gewährleis­tet werden, dass in „jeder Schwimmstu­nde eine Förderkraf­t die Sportlehre­rin unterstütz­t.“Wie sich das konkret auswirkt, das sollen die Mitglieder des Sportaussc­hus- ses in der Juni-Sitzung erfahren, wenn Jungmann ihren Bericht vorlegt. Sie gibt angesichts von oftmals dramatisch­en Zahlen zu bedenken: „Wenn die Erhebung der Schwimmfäh­igkeit zu Beginn des dritten Schuljahre­s vorgenomme­n wird, ist die Quote natürlich viel schlechter als am Ende des Schuljahre­s.“KreisCDU und -FDP hatten in ihrem Antrag behauptet, dass 45 Prozent aller Kinder nach der Grundschul­e nicht oder nicht richtig schwimmen könnten, eine Quelle dafür blieben sie allerdings schuldig. Besser machte es die Dormagener Verwaltung anhand einer Befragung an allen Grundschul­en, wo dann die Sportlehre­r konkrete Zahlen nannten. Das Ergebnis war 2014, dass je nach Schule 25 bis 50 Prozent der Drittkläss­ler nicht schwimmen können.

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FOTO: M. SIEPMANN / DLRG Die Anstrengun­gen der Stadt, mehr Grundschül­ern das Schwimmen beizubring­en, trägt offenbar Früchte. Neue Zahlen gibt es im Juni.

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