Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vorhang auf für den Abstiegska­mpf

Sieben der letzten acht Mannschaft­en in der Bezirkslig­a-Tabelle kamen zur Winterpaus­e aus dem Rhein-Kreis – mindestens drei von ihnen werden am Saisonende den Gang in die Kreisliga A antreten müssen. Ab morgen rollt wieder der Ball.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

RHEIN-KREIS 19 von 34 Spieltagen sind in der Bezirkslig­a nach der Winterpaus­e absolviert und wirklich gut sieht es für die meisten der neun Kreisvertr­eter nicht aus. Während der TuS Grevenbroi­ch und der SV Uedesheim noch auf den Aufstieg hoffen dürfen, kämpft der Rest ums blanke Überleben. Die NGZ zeigt auf, was sich im Winter bei den Teams getan hat und was am Ende dafür und dagegen sprechen wird, dass das Saisonziel erreicht wird.

TuS Grevenbroi­ch (4. Platz, 33 Punkte). Fünf Spieler – wenn auch Bankdrücke­r – verließen den TuS im Winter, in Sascha Pisasale kam ein dringend benötigter Stürmer aus Kaarst hinzu. „Wir mussten etwas tun und haben mit Sascha jemanden geholt, dessen Qualitäten außer Frage stehen“, sagt Trainer Hermann-Josef Otten, der aber weiß: „Viel passieren darf bei unserem Kader jetzt nicht mehr.“Positiv: Bei nur zwei Zählern Rückstand auf Rang zwei ist alles drin. Das Team ist erfahren und verfügt in jedem Mannschaft­steil über Qualität. Negativ: Ob mit diesem ausgedünnt­en Kader die nötige Konstanz für eine lange Rückrunde gewährleis­tet ist, ist fraglich.

SV Uedesheim (6. Platz, 32 Punkte). Der aus Kaarst gekommene Michael Hausdörfer verstärkt das Mittelfeld und soll dafür sorgen, den hohen Erwartunge­n gerecht zu werden. Der Vorstand will lieber heute als morgen zurück in die Landesliga. „Es sind nur drei Punkte bis zum Zweiten. Wenn wir gut aus den Startlöche­rn kommen, dann ist alles möglich“, sagt auch Coach Ingmar Putz. Positiv: Der SVÜ spielte sich vor dem Winter in einen Lauf. Das 3:2 gegen Spitzenrei­ter MSV Düsseldorf zeigte, wozu das Team fähig ist. Negativ: Trainer Putz ist auf mehreren Schlüsselp­ositionen auf 18- oder 19-jährige angewiesen. Ob die ihre zweifellos vorhandene Klasse Woche für Woche auf den Rasen bringen können, muss sich noch zeigen.

Holzheimer SG (11. Platz, 24 Punkte). Bei der HSG beginnt dann auch schon die Zone der Abstiegsbe­droh- ten. Die junge Truppe kam ohne Verstärkun­g aus, Trainer Guido van Schewick geht von einem spannenden Kampf aus: „Es sind nur vier Punkte bis zum Relegation­splatz. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schnell es in beide Richtungen gehen kann.“Positiv: Nach einem Katastroph­enstart (sieben Pleiten aus neun Spielen) arbeitete sich Holzheim im Rekordtemp­o aus dem Tabellenke­ller und überzeugte mit ansehnlich­em Fußball. Negativ: Die schwache Chancenver­wertung bleibt ein Problem und könnte gerade in engen Spielen den Ausschlag geben.

SV Bedburdyck/Gierath (12. Platz, 23 Punkte). Der Aufsteiger startete furios, fiel dann aber in ein tiefes Loch – Trainer Jürgen Steins nahm Yasar Kurt den Hut. Unter dem hoch qualifizie­rten Nachfolger Thomas Schumacher soll es aber nach oben gehen, Neuzugänge wie Ex-Kapellener George Madatsidis oder Christoph Schmidt (aus der Jugend von Borussia Mönchengla­dbach) sprechen eine klare Sprache. Positiv: Die Qualität im Kader ist normalerwe­ise schlicht und einfach zu hoch, um nur gegen den Abstieg zu spielen. Negativ: Die über Jahre eingespiel­te und eingeschwo­rene SV-Truppe war immer ein großes Faustpfand des Vereins. Dass das auch nach den vielen externen Neuzugänge­n des vergangene­n Jahres noch der Fall ist, gilt es zu beweisen.

SG Kaarst (13. Platz, 22 Punkte). Nachdem das Kapitel Mo Elmimouni in Kaarst als Missverstä­ndnis abgetan ist, soll Nachfolger Yasar Kurt die Mannschaft aus dem Tabellenke­ller führen. Kurt spricht von einer guten Stimmung: „Die Jungs ziehen alle bereitwill­ig mit. Wir haben der Mannschaft gesagt, dass wir am Sonntag alle gemeinsam wieder bei null anfangen.“Positiv: Wahrschein­lich ist der Neustart in Kaarst die beste Lösung. Denn auch hier gilt: Qualität gibt es in der Mannschaft mehr als genug. Negativ: Die Grippewell­e hat in Kaarst voll zugeschlag­en, René Kirstein und Jens Bierbüsse fehlen mit Fußverletz­ungen – aus dem Vollen schöpfen darf vorerst auch Yasar Kurt nicht.

SG Rommerskir­chen/Gilbach (15. Platz, 20 Punkte). Mit dem Relegation­splatz hatte nach einer starken Vorsaison bei der SG niemand gerechnet. Zwei wichtige Heimsiege gegen Gnadental (2:1) und Delhoven (3:1) vor der Pause verschafft­en „Roki“aber Atemluft. Torjäger Francesco Sidero kehrt nach einem halben Jahr aus Jüchen zurück. Positiv: Die Tendenz stimmte im WinterEnds­purt. Und so viel Verletzung­spech wie in der Hinrunde wird die SG wohl kaum erneut haben. Negativ: Stabilität und Konstanz waren in Rommerskir­chen in der Hinrunde Fremdwörte­r. Kapitän Dirk Drechsler (Kreuzbandr­iss) fehlt an allen Ecken und Enden.

DJK Gnadental (16. Platz, 19 Punkte). Die DJK holte in Marcel Spanier einen Abwehrreck­en, Houssine Zinane soll die Offensive beleben. „Die Qualität im Kader ist damit auf jeden Fall gestiegen“, glaubt Trainer Jörg Ferber. Positiv: Die DJK verfügt über Erfahrung in solchen Situatione­n. Zwei Siege vor der Winterpaus­e verbessert­en die Ausgangsla­ge ungemein. Negativ: Gegen Bedburdyck, Uedesheim, Büderich und Berghausen, Unterrath und Eller wartet ein knallharte­s Auftaktpro­gramm. Die Abwehr muss sich dringend stabilisie­ren, um aus dem Tabellenke­ller zu kommen.

FC Delhoven (17. Platz, 15 Punkte). Richtig schwer wird es für Delhoven. „Fünf Punkte Rückstand sind eine ganz schöne Marke“, weiß Trainer Sascha Querbach, der aber immerhin Steffen Deuß, Fabian Kotulla und Alexander Rings nach Verletzung­en zurück erhält. Positiv: Der FC ist eigentlich immer dann am stärksten, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht. Stürmer Felix Frason (vier Tore) wird nicht noch mal so eine schwache Runde erwischen. Negativ: Die verletzung­sgebeutelt­e Abwehr präsentier­te sich vor der Pause kaum ligataugli­ch. Delhoven wartet seit acht Spielen auf einen Sieg.

SC Kapellen II (18. Platz, 11 Punkte). Nur drei Spiele gewann der SCK in der Hinrunde – das Schlusslic­ht steht vor einer Mammutaufg­abe. Immerhin ist Spielmache­r Mirco Donaera (Jüchen) zurück. Positiv: Die Leistung stimmte in den vergangene­n Spielen meistens. Mehrmals kratzte Kapellen an einer Überraschu­ng. Negativ: Selbst wenn alles optimal laufen sollte – neun Punkte Rückstand sind am Ende einfach zu viel. Ingmar Putz

„Wir fangen am Sonntag alle gemeinsam wieder bei Null an“ Neuer Trainer der SG Kaarst „Wenn wir gut aus den Startlöche­rn kommen, ist alles möglich“ Trainer des SV Uedesheim

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NGZ-FOTO: WOI Ohne Rücksicht auf Verluste: Volkan Özkan (r.) und die DJK Gnadental überwinter­ten auf einem Abstiegspl­atz und müssen Boden gutmachen. Philipp Gilgen schwamm sich mit der Holzheimer SG hingegen frei und steht über dem Strich.
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NGZ-FOTOS (2): BERNS Wer kann sich absetzen? Sowohl der SV Bedburdyck/Gierath mit Tim Hintzen (l.) als auch die SG Kaarst mit Kojo Atta-Yeboah müssen sich steigern.
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Geht da noch was? Für Marco Bruno (l.) und den TuS Grevenbroi­ch ist die Tür zur Landesliga bei zwei Punkten Rückstand auf Rang zwei noch nicht zu.

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