Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das schwedisch­e Möbelhaus richtet sich ein

Das Projekttea­m von Ikea Kaarst plant Verkaufsbe­reiche, Restaurant und Logistik. Namenswett­bewerb fürs Café Buxbaum startet.

- VON DAGMAR FISCHBACH

KAARST Nach den Regengüsse­n ist es gestern reichlich morastig auf dem rund 100.000 Quadratmet­er großen Grundstück im Gewerbegeb­iet Kaarster Kreuz. Baumateria­l, Bagger und Kräne beherrsche­n das Bild. Aber rund einen Monat nach dem Richtfest sieht Ikea doch immer mehr nach Ikea aus.

Nur wenige Minuten von der Baustelle entfernt wird im Ikea-Projektbür­o fleißig an dem geplant, was spätestens ab Herbst das 25.000Quadrat­meter-Haus mit Leben füllen soll: Verkaufsra­um, Lager, Restaurant – und natürlich Mitarbeite­r. „In unserem Kaarster Haus arbeiten derzeit rund 270 Leute. Für das neue Haus kommen rund 40 dazu“, sagt Ikea-Kaarst-Chef Stephan Laufenberg. Ein Teil sei bereits eingestell­t, andere kämen aus deutschen Filialen hinzu. „Und es wird natürlich auch noch Stellenaus­schreibung­en geben“, so Laufenberg. Bei der Einstellun­g würde das Unternehme­n dabei weniger auf die fachlichen Qualifikat­ionen achten, als vielmehr darauf, dass die neuen Mitarbeite­r sich mit den Werten des Unternehme­ns identifizi­eren. Nachhaltig­keit spielt dabei in Kaarst eine besondere Rolle. Denn der Neubau wird einmal der nachhaltig­ste Ikea der Welt.

Das spiegelt sich schon jetzt im vor rund zwei Monaten bezogenen Projektbür­o An der Gümpgesbrü­cke. „Unsere Einrichter haben sehr auf Nachhaltig­keit geachtet“, sagt Laufenberg und weist auf die allgegenwä­rtigen Europalett­en. „Darauf bekommen wir Material geliefert. Wir haben sie gesammelt und daraus beispielsw­eise die Trennwände in den Büros gestaltet, Stehtische oder Möbel für den Pausenraum“, erklärt er.

Für sein Projektbür­o hat Ikea zwei Etagen in einem Bürokomple­x An der Gümpgesbrü­cke eingericht­et – außer den Europlatte­n ausschließ­lich mit Möbeln aus dem eigenen Sortiment, teilweise – typisch Ikea – auch zweckentfr­emdet. „Das ist zum Beispiel unser günstigste­r Lattenrost“, sagt Laufenberg und zeigt auf eine Sprossenwa­nd, die im Büro als Memoboard dient. „Wir hatten großes Glück, dass wir unser Projektbür­o genau in der Mitte zwischen altem und neuem Haus einrichten konnten. So kann man ganz schnell zwischen allen wichtigen Punkten wechseln“, stellt er fest. Dafür stehen übrigens die Fahrräder „Sladda“bereit, die Ikea seit vergangene­m Sommer verkauft.

Im Projektbür­o beschäftig­en sich rund 70 Planer mit Gestaltung und Konzeption­ierung der 20 Abteilunge­n, des Schwedensh­ops und des Cafés mit Dachterras­se im neuen Haus. „Die Experten sind alle IkeaMitarb­eiter. Sie sind aus Spanien, den Niederland­en, den USA nach Kaarst gekommen. Insgesamt arbeiten hier rund zehn Nationalit­äten zusammen“, so Laufenberg. Das neue Haus wird – wie alle Filialen des Konzerns – bis ins kleinste Detail durchdacht. „Auch die Position der Preisbanne­r wird genau geplant. Ebenso wie die Produktinf­ormationen, die an den einzelnen Stücken besonders hervorgeho­ben werden sollen“, erklärt Laufenberg.

Im neuen – nachhaltig­sten – Ikea werde es zudem drei Sonderfläc­hen geben. „Dort informiere­n wir die Kunden etwa über das Material unserer Produkte. So zeigen wir beispielsw­eise einen Sessel, der aus Rattan gefertigt zu sein scheint. Tatsächlic­h handelt es sich dabei aber um Wasserhyaz­inthe – eine Pflanze, die sich rasant vermehrt. Außerdem zeigen wir, inwiefern unsere Produkte Nachhaltig­keit im Zuhause bedeuten. Wir erklären etwa, was die Kunden durch die Wahl eines bestimmten Wasserhahn­s langfristi­g sparen können“, sagt Stephan Laufenberg. Neben der Nachhaltig­keit spiele auch der soziale Aspekt eine wichtige Rolle. „Deshalb freue ich mich über das Miteinande­r mit den Leuten vor Ort im Café Buxbaum, für das wir jetzt einen neuen Namen suchen“, so Laufenberg.

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FOTO: IKEA Ikea sieht immer mehr nach Ikea aus: Das Foto zeigt die Baustelle gestern Vormittag.
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FOTO: DAGI Ikea-Kaarst-Chef Stephan Laufenberg im Projektbür­o des Möbelhause­s: Die Trennwände­sind aus Europalett­en.

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