Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD will den Bedarf an Spontan-Betreuung prüfen

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GREVENBROI­CH (cso-) Die alleinerzi­ehende Mutter wird krank oder wird vom Arbeitgebe­r kurzfristi­g auf Dienstreis­e geschickt, ohne dass ein Familienmi­tglied die Kinder betreuen kann. In solchen Fällen könnte eine so genannte Spontan-Betreuung etwa in Kitas Familien aus der Patsche helfen. Bereits 2016 hatte die SPDFraktio­n gefordert, im Kita-Navigator den Bedarf an Spontan-Betreuung abzufragen, um in Zukunft mit Angeboten reagieren zu können. Nächsten Donnerstag steht es erneut auf der Tagesordnu­ng.

Erster Beigeordne­ter Michael Heesch spricht sich klar gegen eine derartige Abfrage aus: „Die Stadt ist nach wie vor nicht in der Lage, in städtische­n Kindertage­sstätten ausreichen­d pädagogisc­hes Personal einzusetze­n“, gibt er zu bedenken. Wegen Krankheit mussten städtische Kitas bereits zeitweise schließen, die Stadt sucht bereits seit Mo- naten händeringe­nd nach Personal. SPD-Politikeri­n Cecilia Schwab will es dabei nicht bewenden lassen, auch wenn die Fraktionsb­esprechung noch aussteht. „Das Thema darf nicht zu den Akten gelegt werden. Die Zukunft gehört flexiblen Arbeitszei­ten“, sagt sie. „Als alleinerzi­ehende, berufstäti­ge Mutter hätte ich mir die Möglichkei­t einer Spontan-Betreuung gewünscht. Wir wollen keine Anspruchsh­altung erzeugen, sondern kontinuier­lich prüfen, wie sich der Bedarf entwickelt. Ohne eine Abfrage erfahren wir das nicht“, erklärt Schwab. Sie habe Verständni­s dafür, dass die Personalla­ge zurzeit kein solches Angebot zulasse, doch: „Wir müssen Daten in der Hand haben, um in Zukunft reagieren zu können.“Eine Angebotsve­rbesserung ist bereits jetzt geplant: Künftig soll in der Kita Hartmannwe­g eine Betreuung von 6 bis 19 Uhr möglich sein.

„Wir wollen prüfen, wie sich der Bedarf in den Familien entwickelt“

Cecilia Schwab

SPD

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