Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Rosellen und Norf auf Aufstiegskurs
Hinter den beiden Spitzenreitern wird es eng, auch um den Klassenverbleib müssen noch einige Mannschaften bangen.
RHEIN-KREIS In beiden Gruppen der Kreisliga B scheint es einen fast schon sicheren Aufsteiger zu geben, doch im Kampf um Platz zwei wird es noch spannend. Auch im unteren Tabellenteil hat noch jedes Team die Möglichkeit, das rettende Ufer zu erreichen. Die NGZ gibt einen Überblick über die Chancen der betroffenen Mannschaften.
Gruppe 1: SV Rosellen (1. Platz, 46 Punkte). Der SV marschierte ungeschlagen durch die Hinrunde und hat mit elf Zählern schon ein dickes Polster. Durch die bisher gezeigte Souveränität scheinen die Rosellener uneinholbar zu sein, Trainer Dalibor Dobras will aber„den Aufstieg erst abhaken, wenn auch theoretisch nichts mehr passieren kann.“Der Kader hat sich in der Winterpause nicht verändert, lediglich Patrick Wesoly ist wieder spielberechtigt. Positiv: Die Pause hat Rosellen nicht aus dem Rhythmus gebracht, das Nachholspiel gegen Verfolger Dormagen wurde 2:1 gewonnen. Negativ: Durch den großen Vorsprung wird es schwer, die Konzentration bis zum Ende hochzuhalten.
SG Kaarst III (4. Platz, 28 Punkte). Als Vierter hat die Drittvertretung aus Kaarst noch eine kleine Chance auf den zweiten Rang, auch wenn sieben Punkte schon ein ordentlicher Rückstand auf den TSV Bayer Dormagen II sind. Der ohnehin schon starke Kader füllt sich durch Rückkehrer aus dem Verletztenlager immer mehr auf. Torjäger Christof Seget ist vielleicht schon bis Sonntag wieder fit, auch Fabian Geisreiter soll wieder auflaufen ebenso wie Neuzugang Georg Gerber. „Wir freuen uns auf den Wettkampf und wollen mit aller Macht mindestens Platz vier verteidigen“, sagt Trainer Predrag Stojkovic. Positiv: An Qualität mangelt es der SG dank eines großen Kaders auch bei Verletzungspech nicht, auch gegen die vorderen Mannschaften präsentierte man sich stark. Negativ: Die Stabilität fehlt in der jungen Truppe noch, nicht immer kann das Leistungspotenzial abgerufen werden.
SG Erfttal (14. Platz, 9 Punkte). Die SG steckt mitten im Abstiegskampf, besonders dann, wenn tatsächlich vier Bezirksligisten aus dem Fußballkreis 5 absteigen sollten. Dann wäre erst Platz 13 der sichere Klassenerhalt. „Dafür wollen wir jetzt Punkt für Punkt sammeln, aber die Beteiligung ist leider immer noch nicht sehr hoch“, so Trainer Mohamed Masatou. „Obwohl wir keinerlei Verletzte zu beklagen haben.“Positiv: Wegen der Auflösung der zweiten Mannschaft kann der Coach auf einen großen Kader zurückgreifen, was für mehr Wett- kampf untereinander und frischen Wind sorgen kann. Negativ: Offensiv kam in der Hinrunde viel zu wenig, wenn die Chancen nicht besser genutzt werde, wird es trotz der relativ stabilen Defensive schwer, Punkte zu sammeln.
TuS Reuschenberg (15. Platz, 7 Punkte). Nur einen Punkt trennt den TuS von Schlusslicht Vatan. Mit Dennis Kluge und Johannes Breuer verließen zwei Mittelfeldspieler Reuschenberg zur Winterpause, die beiden Neuzugänge Marvin Bonn und Fabian Dudel sollen das kompensieren. „Noch ist Platz 13 realistisch, die Einstellung stimmt endlich wieder“, so der neue Trainer Stefan Ott. Positiv: Nach viel Durcheinander in der Hinrunde – auch personellbedingt – ist laut eigenen Aussagen mit Stefan Ott wieder Ruhe in die Mannschaft gekommen. Negativ: Noch lässt sich die neue Stabilität nicht an den Ergebnissen ablesen, gegen Abstiegskonkurrent Erfttal muss Sonntag abgeliefert werden.
Gruppe 2: TSV Norf (1. Platz, 37 Punkte). Nicht ganz so deutlich wie Rosellen in Gruppe 1, aber immerhin schon mit sieben Punkten Vorsprung thront Norf an der Spitze der Tabelle. Mit gleich sieben neuen Spielern hat sich der TSV nochmals verstärkt und unterstreicht damit seine Aufstiegsambitionen. Positiv: Norf hat bereits vergangene Saison um den Wiederaufstieg mitgespielt (ein Punkt fehlte). Die Mannschaft kennt dementsprechend die Situation und ist zusammengeblieben, Nervosität oder ein Einbruch sind nicht zu erwarten. Negativ: Norf hat sich den Aufstieg als Ziel gesetzt und hat dementsprechend den größten Druck aus der Spitzengruppe.
1. FC Grevenbroich-Süd II (2. Platz, 30 Punkte). Durch den Auftaktpatzer der TJ Dormagen steht der FC an zweiter Stelle, wo ihn zum Saisonbeginn eigentlich keiner erwartet hatte. Die Aufgabe in der Rückrunde wird es nun sein, die starke Leistung zu bestätigen, da „der Aufstieg kein Ziel ist, wir wollen nur das bestmögliche Ergebnis erreichen“, sagt Trainer Markus Dederichs. Fabian Matjaz soll die Abwehr verstärken. Positiv: Der 1. FC Süd II hat als Überraschungsmannschaft überhaupt keinen Druck und kann ganz befreit aufspielen. Negativ: Da die erste Mannschaft in der Kreisliga A spielt, kann der FC nicht aufsteigen, wodurch in den entscheidenden Spielen die letzte Motivation fehlen könnte.
SG Gustorf/Gindorf (5. Platz, 29 Punkte). Die Gustorfer sind die letzte Mannschaft aus dem Quintett, das noch um den Aufstieg spielt. Mit Dennis Falk ist vorne ein wichtiger Spieler zurück, trotzdem ist Trainer Jürgen Latajka skeptisch: „Wir hatten eine miese Vorbereitung, die Jungs halten das momentan für einen Selbstläufer. Wenn die mitziehen, ist was drin.“Positiv: Dass das Potenzial vorhanden ist, hat das Team schon unter Beweis gestellt, zumindest dann, wenn die Einstellung stimmt. Negativ: Fünf ihrer ersten sechs Spiele muss Gustorf auswärts bestreiten, wo sie drei ihrer bisherigen vier Niederlagen kassierte.
BV Neuss-Weckhoven II (14. Platz, 7 Punkte). Eigentlich sollte mit Daniel Förster, der zuletzt bei Gnadental in der Bezirksliga spielte, der Angriff verstärkt werden, durch das Verpassen der Frist wurde allerdings keine Spielberechtigung erteilt. Zudem fehlen in Tobias Hiller und Daniel Salgert weiterhin zwei Leistungsträger. „Es läuft nicht so, wie ich mir das vorstelle, ich hoffe, eine Aussprache weckt endlich alle auf“, sagt Coach Frank Förster verärgert. Positiv: Mit zwei Unentschieden in Folge hat der BV eine kleine Serie gestartet, wenn er daran anknüpfen kann, ist Platz 13 realistisch. Negativ: Noch passt beim Aufsteiger nicht viel zusammen, Förster wartet immer noch auf den entscheidenden „Ruck“.