Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rosellen und Norf auf Aufstiegsk­urs

Hinter den beiden Spitzenrei­tern wird es eng, auch um den Klassenver­bleib müssen noch einige Mannschaft­en bangen.

- VON SOPHIE RHINE

RHEIN-KREIS In beiden Gruppen der Kreisliga B scheint es einen fast schon sicheren Aufsteiger zu geben, doch im Kampf um Platz zwei wird es noch spannend. Auch im unteren Tabellente­il hat noch jedes Team die Möglichkei­t, das rettende Ufer zu erreichen. Die NGZ gibt einen Überblick über die Chancen der betroffene­n Mannschaft­en.

Gruppe 1: SV Rosellen (1. Platz, 46 Punkte). Der SV marschiert­e ungeschlag­en durch die Hinrunde und hat mit elf Zählern schon ein dickes Polster. Durch die bisher gezeigte Souveränit­ät scheinen die Rosellener uneinholba­r zu sein, Trainer Dalibor Dobras will aber„den Aufstieg erst abhaken, wenn auch theoretisc­h nichts mehr passieren kann.“Der Kader hat sich in der Winterpaus­e nicht verändert, lediglich Patrick Wesoly ist wieder spielberec­htigt. Positiv: Die Pause hat Rosellen nicht aus dem Rhythmus gebracht, das Nachholspi­el gegen Verfolger Dormagen wurde 2:1 gewonnen. Negativ: Durch den großen Vorsprung wird es schwer, die Konzentrat­ion bis zum Ende hochzuhalt­en.

SG Kaarst III (4. Platz, 28 Punkte). Als Vierter hat die Drittvertr­etung aus Kaarst noch eine kleine Chance auf den zweiten Rang, auch wenn sieben Punkte schon ein ordentlich­er Rückstand auf den TSV Bayer Dormagen II sind. Der ohnehin schon starke Kader füllt sich durch Rückkehrer aus dem Verletzten­lager immer mehr auf. Torjäger Christof Seget ist vielleicht schon bis Sonntag wieder fit, auch Fabian Geisreiter soll wieder auflaufen ebenso wie Neuzugang Georg Gerber. „Wir freuen uns auf den Wettkampf und wollen mit aller Macht mindestens Platz vier verteidige­n“, sagt Trainer Predrag Stojkovic. Positiv: An Qualität mangelt es der SG dank eines großen Kaders auch bei Verletzung­spech nicht, auch gegen die vorderen Mannschaft­en präsentier­te man sich stark. Negativ: Die Stabilität fehlt in der jungen Truppe noch, nicht immer kann das Leistungsp­otenzial abgerufen werden.

SG Erfttal (14. Platz, 9 Punkte). Die SG steckt mitten im Abstiegska­mpf, besonders dann, wenn tatsächlic­h vier Bezirkslig­isten aus dem Fußballkre­is 5 absteigen sollten. Dann wäre erst Platz 13 der sichere Klassenerh­alt. „Dafür wollen wir jetzt Punkt für Punkt sammeln, aber die Beteiligun­g ist leider immer noch nicht sehr hoch“, so Trainer Mohamed Masatou. „Obwohl wir keinerlei Verletzte zu beklagen haben.“Positiv: Wegen der Auflösung der zweiten Mannschaft kann der Coach auf einen großen Kader zurückgrei­fen, was für mehr Wett- kampf untereinan­der und frischen Wind sorgen kann. Negativ: Offensiv kam in der Hinrunde viel zu wenig, wenn die Chancen nicht besser genutzt werde, wird es trotz der relativ stabilen Defensive schwer, Punkte zu sammeln.

TuS Reuschenbe­rg (15. Platz, 7 Punkte). Nur einen Punkt trennt den TuS von Schlusslic­ht Vatan. Mit Dennis Kluge und Johannes Breuer verließen zwei Mittelfeld­spieler Reuschenbe­rg zur Winterpaus­e, die beiden Neuzugänge Marvin Bonn und Fabian Dudel sollen das kompensier­en. „Noch ist Platz 13 realistisc­h, die Einstellun­g stimmt endlich wieder“, so der neue Trainer Stefan Ott. Positiv: Nach viel Durcheinan­der in der Hinrunde – auch personellb­edingt – ist laut eigenen Aussagen mit Stefan Ott wieder Ruhe in die Mannschaft gekommen. Negativ: Noch lässt sich die neue Stabilität nicht an den Ergebnisse­n ablesen, gegen Abstiegsko­nkurrent Erfttal muss Sonntag abgeliefer­t werden.

Gruppe 2: TSV Norf (1. Platz, 37 Punkte). Nicht ganz so deutlich wie Rosellen in Gruppe 1, aber immerhin schon mit sieben Punkten Vorsprung thront Norf an der Spitze der Tabelle. Mit gleich sieben neuen Spielern hat sich der TSV nochmals verstärkt und unterstrei­cht damit seine Aufstiegsa­mbitionen. Positiv: Norf hat bereits vergangene Saison um den Wiederaufs­tieg mitgespiel­t (ein Punkt fehlte). Die Mannschaft kennt dementspre­chend die Situation und ist zusammenge­blieben, Nervosität oder ein Einbruch sind nicht zu erwarten. Negativ: Norf hat sich den Aufstieg als Ziel gesetzt und hat dementspre­chend den größten Druck aus der Spitzengru­ppe.

1. FC Grevenbroi­ch-Süd II (2. Platz, 30 Punkte). Durch den Auftaktpat­zer der TJ Dormagen steht der FC an zweiter Stelle, wo ihn zum Saisonbegi­nn eigentlich keiner erwartet hatte. Die Aufgabe in der Rückrunde wird es nun sein, die starke Leistung zu bestätigen, da „der Aufstieg kein Ziel ist, wir wollen nur das bestmöglic­he Ergebnis erreichen“, sagt Trainer Markus Dederichs. Fabian Matjaz soll die Abwehr verstärken. Positiv: Der 1. FC Süd II hat als Überraschu­ngsmannsch­aft überhaupt keinen Druck und kann ganz befreit aufspielen. Negativ: Da die erste Mannschaft in der Kreisliga A spielt, kann der FC nicht aufsteigen, wodurch in den entscheide­nden Spielen die letzte Motivation fehlen könnte.

SG Gustorf/Gindorf (5. Platz, 29 Punkte). Die Gustorfer sind die letzte Mannschaft aus dem Quintett, das noch um den Aufstieg spielt. Mit Dennis Falk ist vorne ein wichtiger Spieler zurück, trotzdem ist Trainer Jürgen Latajka skeptisch: „Wir hatten eine miese Vorbereitu­ng, die Jungs halten das momentan für einen Selbstläuf­er. Wenn die mitziehen, ist was drin.“Positiv: Dass das Potenzial vorhanden ist, hat das Team schon unter Beweis gestellt, zumindest dann, wenn die Einstellun­g stimmt. Negativ: Fünf ihrer ersten sechs Spiele muss Gustorf auswärts bestreiten, wo sie drei ihrer bisherigen vier Niederlage­n kassierte.

BV Neuss-Weckhoven II (14. Platz, 7 Punkte). Eigentlich sollte mit Daniel Förster, der zuletzt bei Gnadental in der Bezirkslig­a spielte, der Angriff verstärkt werden, durch das Verpassen der Frist wurde allerdings keine Spielberec­htigung erteilt. Zudem fehlen in Tobias Hiller und Daniel Salgert weiterhin zwei Leistungst­räger. „Es läuft nicht so, wie ich mir das vorstelle, ich hoffe, eine Aussprache weckt endlich alle auf“, sagt Coach Frank Förster verärgert. Positiv: Mit zwei Unentschie­den in Folge hat der BV eine kleine Serie gestartet, wenn er daran anknüpfen kann, ist Platz 13 realistisc­h. Negativ: Noch passt beim Aufsteiger nicht viel zusammen, Förster wartet immer noch auf den entscheide­nden „Ruck“.

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FOTO: MICHAEL ZÖLLNER Die Reuschenbe­rger kamen nicht nur gegen die Sportfreun­de Vorst oft einen Schritt zu spät und müssen um den Klassenver­bleib kämpfen.
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FOTO: FUPA Hatten in dieser Saison schon viel zu jubeln und haben die beste Chance auf den Aufstieg – auch dank der Treffer von Volkan Öktem (M.).

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