Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
50 neue Wohnungen am Hohen Weg
Planungsausschuss billigt erst im zweiten Anlauf Pläne des Neusser Bauvereins.
NORDSTADT (-nau) Im zweiten Anlauf fanden die Pläne des Bauvereins für eine Verdichtung der Bebauung „Am Hohen Weg“Gefallen in den Augen der Planungspolitiker. Die fordern zwar noch einmal einen Stellplatznachweis und eine maßstäbliche Darstellung, doch winkten sie am Donnerstagabend das Projekt grundsätzlich durch. Damit ist der Weg für den Bau von vier Mehrfamilienhäusern mit insgesamt gut 50 Wohnungen frei.
Mit der Entscheidung ist auch die Diskussion vom Tisch, erst einen Rahmenplan für die gesamte Fläche zwischen Am Hohen Weg und Römerstraße zu erarbeiten. Das hätte den Bau auf Jahre verzögern können. Angestoßen wurden solche Gedanken durch den Zustand der bereits vorhandenen Mehrfamilienhäuser. „Wir vertun vielleicht die Chance zur Gestaltung einer großen Fläche“, meinte die CDU-Stadtver- ordnete Ingrid Schäfer, die von der Annahme ausgeht, dass die bestehenden Wohnblöcke vielleicht auf Sicht nicht zu halten sind und abgerissen werden müssten. Dem widersprach ein Vertreter des Bauvereins deutlich. „Alle fünf Gebäudezeilen sollen erhalten bleiben“, sagte er und stellte sogar deren Sanierung in Aussicht. Damit soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
Dass der Bauverein diese Wohnungen im Bestand hält, ist auch im Interesse der Politik. Denn der Mietpreis liegt im Durchschnitt bei 5,13 Euro pro Quadratmeter. Ein Rückbau, so betonte der Sprecher des Bauvereins, „würde diesen preiswerten Wohnraum vernichten“.
Ursprünglich wollte der Bauverein einen regelrechten Häuserriegel parallel zur Römerstraße neu entstehen lassen und 115 Wohnungen schaffen. Dagegen stemmte sich die Politik auch aus Rücksichtnahme auf die Menschen, die bereits Am Hohen Weg wohnen. Ihnen wäre buchstäblich jede Aussicht verbaut worden. Die Lösung sieht nun vier viergeschossige „Punkthäuser“vor, die – parallel zur Römerstraße – zwischen die bestehenden Zeilen eingefügt werden. „Die Punkthäuser“, so lobte Sven Schümann den nun vorgelegten Entwurf, „schaffen Innenhöfe, die es sonst nicht gäbe“.