Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Unbekannte schießen auf Stadtbus

Kurz vor Mitternach­t ist am Donnerstag die Linie N 1 an der Salm-Reiffersch­eidt-Allee mehrfach mit einer bislang unbekannte­n Waffe attackiert worden. Der Busfahrer und zwei Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon.

- VON STEFAN SCHNEIDER

HACKENBROI­CH Für den Fahrer und die beiden Passagiere, die sich am Donnerstag um kurz vor Mitternach­t in der Stadtbusli­nie N1 befanden, muss es ein Schock gewesen sein. Laut Polizei war der Bus zu dieser Zeit in Hackenbroi­ch unterwegs gewesen, als er von Unbekannte­n brutal attackiert wurde. Der Fahrer hatte auf der Salm-Reiffersch­eidt-Allee an der Haltestell­e Neckarstra­ße gestoppt und war gerade in Richtung Mainstraße angefahren, als Schüsse auf den Bus abgefeuert wurden. Wieviele es waren, teilte die Polizei gestern nicht mit. Doch seien vier der sechs Glasscheib­en an der linken Seite des Busses stark beschädigt worden – so stark, dass eine Weiterfahr­t nicht möglich gewesen sei. Dass die von der Haltestell­e abgewandte Seite des Busses betroffen war, könnte ein Indiz dafür sein, dass die Täter von der anderen Seite der Salm-Reiffersch­eidAllee angegriffe­n haben. Als Waffe tippt die Polizei auf eine Zwille oder eine Luftpistol­e für Diabolo-Geschosse. Die Insassen im Bus blieben unverletzt.

Einen Ermittlung­sansatz haben die Beamten. Es lägen Hinweise auf zwei Männer und einen Jugendlich­en vor, die sich zur Tatzeit in der Nähe des Busses aufgehalte­n hätten. Noch sei aber unklar, ob es sich bei den Personen um wichtige Zeugen handelt oder um Tatverdäch­tige. Eine Beschreibu­ng lieferte die Polizei gestern nicht – abgesehen von einem Detail: Der Jugendlich­e soll einen schwarzen Jogginganz­ug mit roten Applikatio­nen getragen haben. Wer nähere Angaben zu dem Trio machen oder sonstige Hinwei- se zu der Tatgeben kann, sollte sich unter 02131 3000 mit der Kriminalpo­lizei in Neuss in Verbindung setzen, bitten die Fahnder.

Eigentümer­in des betroffene­n Busses ist die Busverkehr Rheinland GmbH, die ihre Zentrale in Düsseldorf hat. Die BVR fährt in der Chemiestad­t im Auftrag der Stadtbus Dormagen GmbH (SDG). SDG-Geschäftsf­ührer Klaus Schmitz mochte sich nicht zum Geschehen äußern und verwies auf die BVR. Von dort gab es gestern jedoch mit Hinweis auf die „laufenden staatsanwa­ltschaftli­chen Ermittlung­en“keinen Kommentar. Sprecher Ralf Droste untersagte zudem sowohl Fotoaufnah­men des Busses als auch jegliche Nachfragen bei Mitarbeite­rn des Unternehme­ns. Nach NGZInforma­tionen war der beschossen­e Bus zunächst auf den BVR-Betriebsho­f am Zinkhütten­weg gebracht worden, wo er von Kräften der Polizei untersucht wurde. Danach wurde das Fahrzeug vermutlich in eine Werkstatt überführt.

Der Vorfall ist der dritte mit einem Bus in Hackenbroi­ch in den vergangene­n 16 Monaten. Im November 2016 waren – ebenfalls in der Stadtbusli­nie N1 – sechs Passagiere bei einer Reizgasatt­acke verletzt worden. Hintergrun­d war ein Streit zwischen zwei jungen Männern gewesen. Das Geschehen hatte sich nahe der Haltestell­e Claudiusst­raße abgespielt. Im November 2015 hatte ein 14-Jähriger für Schlagzeil­en gesorgt, nachdem er in Hackenbroi­ch einen großen Gelenkbus der Firma Hillmann entwendet und sich eine Verfolgung­sjagd mit der Polizei geliefert hatte – über die Autobahn. Erst an der Raststätte Frechen-Nord war der Teenager gestoppt worden.

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FOTOS: ANJA TINTER Die Haltestell­e Neckarstra­ße an der Salm-Reiffersch­eidt-Allee in Hackenbroi­ch. Hier war der Bus der Linie N 1 am Donnerstag um kurz vor Mitternach­t beschossen worden. Die Polizei sucht zwei Männer und einen Jugendlich­en.
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Das Betriebsge­lände der Busverkehr Rheinland am Zinkhütten­weg. Dorthin war der Bus nach der Attacke gebracht worden.

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