Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Jetzt zählen für Tigers nur noch die Play-offs
Drei Spieltage vor Schluss der Hauptrunde in Liga zwei haben die Basketballerinnen aus Neuss Rang vier sicher. Heute kommt Göttingen.
NEUSS Die TG Neuss Tigers sind genau da, wo sie aufgrund ihrer Spielstärke auch hingehören: unter den Top 4 der 2. Basketball-Bundesliga Nord und damit in den Play-offs um den Aufstieg ins Oberhaus. Nun ist der Sprung in die deutsche Eliteklasse fürs Erste zwar kein wirkliches Thema an der Schorlemerstraße, doch dass ihre Mädels wie bereits im Vorjahr zu den besten vier Teams zählen, bestätigt Trainerin Janina Pils in ihrer Meinung: „Wir haben nie viel geredet, wir machen einfach unser Ding.“
Und weil das so ist, ziehen die Gastgeberinnen auch vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten und potenziellen Kontrahenten in der ersten K.o.-Runde, den BG 74 Veilchen Ladies, nicht die große Show ab. Für Janina Pils stellt das Match einfach die erste Möglichkeit dar, ihr Team auf die Direktausscheidung einzustellen. „Wir bereiten uns seit einer Woche auf die Play-offs vor“, bestätigt sie, „denn das Aus im vergangenen Jahr gegen Wolfenbüttel hat uns gezeigt: In diesen Spielen musst du taktisch ein ganz anderes Reper- toire draufhaben als in der Saison.“Dass sich die Tigers diesen Luxus schon drei Spieltage vor Schluss erlauben können, sei gar nicht hoch genug zu bewerten, findet die Trainerin zu Recht: „Das ist eine Riesenleitung für eine Mannschaft wie die unsrige. Denn in den drei Vereinen, die vor uns stehen, sind die Strukturen und damit auch die finanziellen Mittel für die 1. Liga vorhanden. Bei uns ist das nicht der Fall.“
Weil die Chance, Platz vier noch zu verlassen, eher gering erscheint, könnte Neuss sogar versucht sein, in den noch anstehenden Vergleichen mit Göttingen und Tabellenführer Wolfenbüttel Einfluss auf die Sortierung an der Spitze zu nehmen, um sich damit den passenden Gegner im Halbfinale zu bescheren. Doch selbst dann, wenn das so einfach ginge, wäre das für Janina Pils absolut kein Thema: „Das ist totaler Blödsinn! Wolfenbüttel hätten wir nicht so gerne, aber nur deshalb, weil das schon im letzten Jahr unser Gegner war. Wir hätten lieber was Neues. Aber der Rest ist mir egal. In den Play-offs, das haben wir in der vergangenen Saison erfahren müssen, werden die Karten komplett neu gemischt.“
Auch darum gehen die Tigers heute Abend nicht volles Risiko. Die gesundheitlich angeschlagenen Sarah Stock und Miriam Boulkheir bleiben wie Langzeitausfall Ronja Spießbach draußen. Bei Göttingen könnte in Katarina Flasarova (15,3 Punkte im Schnitt) eine der insgesamt vier Profis verletzt ausfallen Auch Mayka Pilz wird wohl fehlen. Als großartigen Vorteil sieht das Janina Pils freilich nicht. „Um das ausnützen zu können, müssten mir schon alle Spielerinnen zur Verfügung stehen.“