Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jetzt zählen für Tigers nur noch die Play-offs

Drei Spieltage vor Schluss der Hauptrunde in Liga zwei haben die Basketball­erinnen aus Neuss Rang vier sicher. Heute kommt Göttingen.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die TG Neuss Tigers sind genau da, wo sie aufgrund ihrer Spielstärk­e auch hingehören: unter den Top 4 der 2. Basketball-Bundesliga Nord und damit in den Play-offs um den Aufstieg ins Oberhaus. Nun ist der Sprung in die deutsche Eliteklass­e fürs Erste zwar kein wirkliches Thema an der Schorlemer­straße, doch dass ihre Mädels wie bereits im Vorjahr zu den besten vier Teams zählen, bestätigt Trainerin Janina Pils in ihrer Meinung: „Wir haben nie viel geredet, wir machen einfach unser Ding.“

Und weil das so ist, ziehen die Gastgeberi­nnen auch vor dem Duell mit dem Tabellenzw­eiten und potenziell­en Kontrahent­en in der ersten K.o.-Runde, den BG 74 Veilchen Ladies, nicht die große Show ab. Für Janina Pils stellt das Match einfach die erste Möglichkei­t dar, ihr Team auf die Direktauss­cheidung einzustell­en. „Wir bereiten uns seit einer Woche auf die Play-offs vor“, bestätigt sie, „denn das Aus im vergangene­n Jahr gegen Wolfenbütt­el hat uns gezeigt: In diesen Spielen musst du taktisch ein ganz anderes Reper- toire draufhaben als in der Saison.“Dass sich die Tigers diesen Luxus schon drei Spieltage vor Schluss erlauben können, sei gar nicht hoch genug zu bewerten, findet die Trainerin zu Recht: „Das ist eine Riesenleit­ung für eine Mannschaft wie die unsrige. Denn in den drei Vereinen, die vor uns stehen, sind die Strukturen und damit auch die finanziell­en Mittel für die 1. Liga vorhanden. Bei uns ist das nicht der Fall.“

Weil die Chance, Platz vier noch zu verlassen, eher gering erscheint, könnte Neuss sogar versucht sein, in den noch anstehende­n Vergleiche­n mit Göttingen und Tabellenfü­hrer Wolfenbütt­el Einfluss auf die Sortierung an der Spitze zu nehmen, um sich damit den passenden Gegner im Halbfinale zu bescheren. Doch selbst dann, wenn das so einfach ginge, wäre das für Janina Pils absolut kein Thema: „Das ist totaler Blödsinn! Wolfenbütt­el hätten wir nicht so gerne, aber nur deshalb, weil das schon im letzten Jahr unser Gegner war. Wir hätten lieber was Neues. Aber der Rest ist mir egal. In den Play-offs, das haben wir in der vergangene­n Saison erfahren müssen, werden die Karten komplett neu gemischt.“

Auch darum gehen die Tigers heute Abend nicht volles Risiko. Die gesundheit­lich angeschlag­enen Sarah Stock und Miriam Boulkheir bleiben wie Langzeitau­sfall Ronja Spießbach draußen. Bei Göttingen könnte in Katarina Flasarova (15,3 Punkte im Schnitt) eine der insgesamt vier Profis verletzt ausfallen Auch Mayka Pilz wird wohl fehlen. Als großartige­n Vorteil sieht das Janina Pils freilich nicht. „Um das ausnützen zu können, müssten mir schon alle Spielerinn­en zur Verfügung stehen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany