Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr Mülleimer

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An unserem Zweitwohns­itz in Kapstadt gibt es schon viel länger als in Neuss Hundekotbe­utelspende­r in allen Parks, Grünanlage­n und an den Strandprom­enaden. Infolge einer Aufklärung­skampagne gab es bereits nach kürzester Zeit kaum noch jemanden, der die Hinterlass­enschaften seines Hundes nicht mit den zur Verfügung gestellten Beuteln aufhob und entsorgte. Es stellt sich deshalb die Frage, warum die Hundekotbe­utel nach Ansicht der Stadt in Neuss nichts nutzen sollen. Sind die Neusser – oder vielleicht generell die Deutschen – dümmer als die Südafrikan­er? Nein, das Problem liegt woanders, und das geht auch versteckt aus dem Artikel hervor: „Die Beutel landen häufig nicht im Mülleimer“, heißt es da, „sondern würden oft achtlos auf Grünfläche­n entsorgt“. Und warum? Das verrät der Artikel nämlich nicht: Weil es kaum noch Abfallbehä­lter in den Parks und Grünanlage­n gibt! Und wer nimmt schon den Beutel mit nach Hause? Man darf nun weiter fragen, warum es in öffentlich­en Anlagen immer weniger Müllbehält­er gibt, und die Antwort darauf erhielt ich schon vor etlichen Jahren von einem Mitarbeite­r der Stadt Neuss in Form dieser Frage: „Wer soll die denn alle entleeren?“Will heißen: Dafür haben wir zu wenig Personal! Also lassen wir lieber alle Maßnahmen sein und regen uns weiter über den Hundekot oder die falsch entsorgten Beutel auf! Übrigens: In Kapstadt gibt es überall in der Öffentlich­keit ausreichen­d Abfallbehä­lter, die regelmäßig – auch sonn- und feiertags! – geleert werden. Für solche Tätigkeite­n könnte man hierzuland­e – wie das teilweise auch in Südafrika praktizier­t wird – zum Beispiel sehr gut Arbeitslos­e oder Arbeitsunw­illige einsetzen, aber für diesen Vorschlag erhielt ich in Neuss bereits die Antwort, das sei schließlic­h „menschenun­würdig“, was zudem auch die Gewerkscha­ften auf den Plan rufen würde. Wolfgang Reith, Neuss hart erarbeitet, ist doof. Seht euch die Wollnys an, es geht auch anders. Auch ohne zu arbeiten können die es sich leisten, ein Haus zu kaufen, eine Küche im Wert von fast einem Neuwagen sowie einen extra angefertig­ten Esstisch, Urlaube mal eben für bis zu zehn Personen, entweder in die Türkei oder nach London kann man sich leisten. Wer finanziert das alles? Frau Wollny stellt sich als Muster-Mutti dar, die ihren zwölf bis 16 Jahre alten Kindern unter anderem nicht zumutet, allein von Neuss nach Ratheim zu fahren. Was aus der Bemutterun­g geworden ist, sieht man ja. Tochter klaut das Auto und wird wegen Körperverl­etzung verurteilt und der Sohn mit Drogen gefasst. Ist das die Vorstellun­g einer Vorzeigefa­milie? Elisabeth Möllmann, Grevenbroi­ch

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