Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Duo leitet probeweise die Regenbogen­schule

Seit Anfang Februar leiten Thomas May und Christiane Mayrhofer die Grundschul­e kommissari­sch. Offizielle Bewerbunge­n folgen.

- VON ANNELI GOEBELS

RHEINFELD Es ist ein Modell, das in Dormagen schon einmal funktionie­rt hat, einmal aber auch nicht. Die Schulleitu­ng geht in Ruhestand oder verändert sich beruflich, eine Nachfolge ist erst einmal nicht in Sicht. Da erklären sich zwei Lehrer aus dem Kollegium bereit, die Leitung „zur Probe“kommissari­sch zu übernehmen, mit dem Ziel, sich schließlic­h auch offiziell auf die Stellen des Leiters und Konrektors zu bewerben.

Vor knapp zwei Jahren war das in Hackenbroi­ch und Delrath der Fall. Das Duo an der Schule Burg Hackenbroi­ch, Larissa Goller-Wolf und Sabine Conrad, ist seit diesem Schuljahr offiziell in Amt und Würden. An der Henri-Dunant-Schule hat das nicht geklappt. Die Grundschul­e in Delrath wurde deshalb von August bis Januar zunächst kommissari­sch von Astrid Kleine, ehemals Schulleite­rin in Frixheim, seit Februar nun von Renate Zündorf, Leiterin der Zonser Grundschul­e, geleitet. „Warum die beiden Kolleginne­n in Delrath nicht weiter gemacht haben, kann ich nicht sagen“, sagt Schulrat Alois Mayer. Die Ausschreib­ung für die Stelle in Delrath laufe. „Zurzeit ist die Besetzung der Leiterstel­len schwierig, weil wir uns in einer Übergangsp­hase befin- den“, erklärt er. „Vor dem 31. Juli 2016 haben sich die Interessen­ten beworben, die Schulaufsi­cht kam in die Schule zur Revision, heißt, der Kandidat hielt eine Unterricht­sstunde, musste eine Stunde bewerten, eine Konferenz leiten und hatte schließlic­h noch ein Kolloquium“, erläutert der Schulrat. Das sei nun anders: Wer Schulleite­r werden möchte, müsse an einer Qualifizie­rungsmaßna­hme, die ungefähr ein halbes Jahr dauert, teilnehmen, und sich danach einem zweitägige­n Eignungsfe­ststellung­sverfahren unterziehe­n. Erst danach könne er sich bewerben – es sei denn, schränkt Mayer ein: „Er hat die Schule bereits ein halbes Jahr kommissari­sch geleitet, dann fällt die Qualifizie­rungsmaßna­hme weg.“

Das könnte so auf Thomas May zutreffen. Mit seiner Kollegin Christiane Mayrhofer hat er Anfang Februar kommissari­sch die Leitung der Rheinfelde­r Regenbogen­schule übernommen. Plan ist, dass der 44 Jahre alte Straberger und seine 42jährige Kollegin, die in Gohr wohnt, zum zweiten Halbjahr des nächsten Schuljahre­s als Schulleite­r und Stellvertr­eter ganz offiziell handeln können. May unterricht­et seit 2003 in Rheinfeld, Mayrhofer seit 2007. Gerade sind sie dabei, sich in die neuen Aufgaben einzuarbei­ten. Beide sind auch noch Klassenleh­rer. „Jetzt muss man eben den Blick auf das Ganze haben und nicht nur auf seine Klasse“, sagt May. „Anderersei­ts muss man aufpassen, dass man seine Klasse nicht vergisst“, ergänzt Mayrhofer und lacht. Für Thomas May war der Lehrer- nicht von Anfang an der Traumberuf. Der zweifache Vater hatte erst Theologie studiert und schließlic­h über Praktika an diversen Schulen festgestel­lt, dass Grundschul­lehrer das Richtige für ihn sei. Christiane Mayrhofer, Mutter einer siebenjähr­igen Tochter, hat in Baden-Württember­g studiert. Wenn May offiziell Schulleite­r ist, dann hat er es in Dormagen nur mit Schulleite­r-Kolleginne­n zu tun.

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