Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Gemalte Begegnungen mit der Natur
Birgitt Verbeek und Janne Gronen zeigen ihre Arbeiten erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung.
NEUSS (barni) Sie sind sich zum ersten Mal im Club der Soroptimisten International begegnet. Jetzt stellen die Künstlerinnen Janne Gronen (Grevenbroich) und Birgitt Verbeek (Kaarst), beide sind 60 Jahre alt, gemeinsam im kleinen Foyer des Romaneums aus – und haben die Ausstellung „Begegnung“genannt.
Bei Janne Gronen steht die Begegnung von Farbe und Form im Mittelpunkt. Sie schafft mit ihrer Acrylmalerei einen Rahmen, einen Anstoß für alle möglichen Assoziationen des Betrachters. Er soll sich in ihre Bilder hineinfühlen. Und weil sie ihn nicht in eine bestimmte Richtung lenken will, verzichtet Janne Gronen grundsätzlich darauf, ihren Bildern Titel zu geben.
Auf den ersten Blick könnte es sich um Landschaften handeln, genauer gesagt: um Frühlingslandschaften. Der Künstlerin geht es da- rum, Energien, Bewegungen darzustellen, die auch für die Wechselfälle im Leben stehen können. Mal wirken einige ihrer Bilder wie ein ruhig dahinfließender Fluss, dann folgen Stromschnellen. „Sie lassen uns hoffen, dass eine gute Kraft uns wieder an die Oberfläche bringt“, sagt Janne Gronen. Sie benutzt zum Malen alles, nur keine Pinsel. Bevor- zugt trägt sie die sehr wässrige Acrylfarbe mit den Händen auf.
Birgitt Verbeek thematisiert in dieser Ausstellung drei Arten von Begegnung: die Begegnung des Menschen mit der Kultur, mit sich selbst und mit der Natur. Auch sie malt ungegenständlich, nur hin und wieder sind die vagen Umrisse von Menschen zu erkennen. Manches Exponat hat fast schon skulpturalen Charakter: Die Vielschichtigkeit und das Prozesshafte der Begegnungen mit sich selbst stellt Birgitt Verbeek als eine Art Buch dar, bestehend aus übereinandergeschichteten Büttenpapieren.
Zwei Bilder sind besonders reduziert, da gibt es nichts, was zu einer Assoziation Anlass geben könnte – bis auf die jeweils überwiegende Farbe, nämlich Blau und Gelb. Sie stehen für Wasser und für ein Rapsfeld und exemplarisch für die Begegnung zwischen Mensch und Natur. Die Körperform hat die Künstlerin in einem Falle ausgefüllt mit einem bunten Mix aus Malerei und Collage. Er wird zu einer Art DNA, die einen Menschen einzigartig macht, die alle seine Erfahrungen und Erlebnisse speichert. Info Brückstraße 1, bis 25. März