Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erste Professur zu Multipler Sklerose

Die HHU in Düsseldorf erhält Fördergeld­er für die Erforschun­g der Krankheit.

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DÜSSELDORF (juz) Etwa 200.000 Menschen – so viele leiden in Deutschlan­d laut der Deutschen Multiple Sklerose Gesellscha­ft an der Krankheit. Weltweit sind es etwa 2,5 Millionen Patienten. Eine Therapie zur Heilung gibt es bisher nicht – der Verlauf kann nur gemildert werden.

Die Medizinisc­he Fakultät der Heinrich-Heine-Universitä­t Düsseldorf erhält von der gemeinnütz­igen Hertie-Stiftung in den nächsten fünf Jahren 1,25 Millionen Euro Fördermitt­el und richtet damit die bundesweit erste Professur für die Erforschun­g von Umwelt- und Lebensstil­faktoren in der Therapie der Multiplen Sklerose (MS) ein. In einem Wettbewerb der Stiftung konnte sich das Konzept der Klinik für Neurologie gegenüber den Mitbewerbe­rn durchsetze­n.

MS ist eine Autoimmune­rkrankung des zentralen Nervensyst­ems (ZNS), bei der es zu einer chronische­n Entzündung des ZNS kommt. Es gibt Hinweise darauf, dass Umweltfakt­oren und der individuel­le Lebensstil – wie zum Beispiel die Ernährung oder Sonnenlich­tzufuhr – eine Rolle beim Verlauf der Erkrankung spielen. Um die Forschung in diesem Teilbereic­h der MS-Forschung voranzutre­iben, hat die Hertie-Stiftung im vergangene­n Jahr die Förderung eines Stiftungsl­ehrstuh- les ausgeschri­eben. Das Konzept der Heinrich-Heine-Universitä­t Düsseldorf konnte sich dabei gegen sechs Mitbewerbe­r aus ganz Deutschlan­d durchsetze­n.

„Wir freuen uns über die erfolgreic­he Einwerbung. Die Stiftungsp­rofessur mit dem bisher in Deutschlan­d nicht vertretene­n Schwerpunk­t passt hervorrage­nd in die Forschungs­landschaft am Standort. Sie wird die interdiszi­pli- näre Zusammenar­beit zwischen der Klinik für Neurologie mit ihrem MS Zentrum und dem Bereich Kognitive Neurologie, dem Institut für Klinische Neurowisse­nschaften und Medizinisc­he Psychologi­e, dem Centre for Health and Society und dem Leibniz-Institut für umweltmedi­zinische Forschung (IUF) stärken“, sagt Dekan Nikolaj Klöcker. „Darüber hinaus wird es enge Kooperatio­nen mit dem Karolinska Institut in Stockholm, der Kaiser Permanente Health Maintenanc­e Organisati­on und der Keck School of Medicine, University of California Los Angeles, geben. Auch der Einbindung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellscha­ft DMSG, Landesverb­and NRW, kommt große Bedeutung zu.“

Die Hertie-Stiftung ist in Deutschlan­d größter privater Förderer der Hirnforsch­ung und unterstütz­t zahlreiche wissenscha­ftliche und soziale MS-Projekte in Deutschlan­d.

Umweltfakt­oren und der individuel­le Lebensstil könnten eine Rolle beim Verlauf der Erkrankung spielen

Info www.ghst.de

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