Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Baden im See: CDU bleibt sehr skeptisch

Sportaussc­huss billigt Bäderkonze­pt. Sportentwi­cklung seit bei Fußballzen­tren, Galopprenn­bahn und Hallenneub­au an.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS In der Politik wachsen die Vorbehalte gegen Baden im Reuschenbe­rger See. Man dürfe nicht so tun, als ob die Erweiterun­g des Südbades um diese natürliche Bademöglic­hkeit schon beschlosse­n sei, sagte Mario Meyen im Sportaussc­huss. Er wollte für die CDU diese Option nicht irgendwann in ferner Zukunft ausschließ­en, sieht aber noch planungs-, finanz- und haftungsre­chtliche Fragen offen. Und sein Fraktionsk­ollege Hermann-Josef Baaken meinte am Rande der Sitzung, dass es vielleicht besser sei, das Geld dafür in das Südbad selbst zu stecken.

An der generellen Linie aber ändert das wenig. Einstimmig machte der Sportaussc­huss gestern einen Haken an das Bäderkonze­pt, das – wie von der Verwaltung dargestell­t – im Kern den Erhalt des Stadtbades und die Ertüchtigu­ng des Südbades festschrei­bt. 14 Millionen Euro werden die Stadtwerke dazu bis 2020 investiere­n. „Mit diesem Beschluss können wir nach draußen gehen“, sagte Peter Ott (SPD) zufrieden.

Dieses Bäderkonze­pt wurde bislang isoliert diskutiert, seit gestern ist es Teil des Sportentwi­cklungskon­zeptes. Denn auch die Beschäftig­ung mit diesem Masterplan für die kommenden 20 Jahre hat die politische­n Hinterzimm­er verlassen und wird jetzt öffentlich diskutiert und umgesetzt. Zu den ersten Pflöcken, die die Politik gestern einschlug, gehört eine Prioritäte­nliste mit elf (von insgesamt 44) Zielen. Neben dem Bäderkonze­pt und dem Neubau einer Sportveran­staltungsh­alle „rutschte“kurzfristi­g auch das Thema „Ausbau und Weiterentw­icklung des Freizeitsp­ortareals Galopprenn­bahn“auf diese Ar- beitsliste. Ob der Galoppspor­t künftig überhaupt noch eine Rolle spielt, entscheide­t sich kommenden Donnerstag im Beteiligun­gsausschus­s.

Zu den ersten Maßnahmen gehört auch, dass Sportzentr­en für Tennis, Hockey, American Sports und natürlich Fußball entwickelt werden. Für die Leichtathl­etik wurde ein solches Zentrum schon an der Ludwig-Wolker-Sportanlag­e etabliert, auf der die DJK Rheinkraft Hausrecht hat. Über die Frage, wie der Zugang zur Anlage für andere Leichtathl­etikverein­e sichergest­ellt wird, kommen Stadt und Heimverein offenbar zu keiner Verständig­ung. Sportdezer­nent Matthias Welpmann konnte gestern nicht nur den versproche­nen Vertrag mit der DJK nicht vorweisen, sondern musste einen Notfallpla­n vorstellen: Von Montag bis Freitag ist künftig wieder bis in die späten Abendstund­en städtische­s Personal vor Ort.

Beim Fußball baut Welpmann auf die Kooperatio­nsbereitsc­haft der Vereine, den Betrieb gemeinsam zu organisier­en. Den Titel Fußballzen­trum schmückt seit gestern der Hubert-Schäfer-Sportpark in Weissenber­g, die Bezirksspo­rtanlage Gnadental und das Norfer Von-Waldthause­n-Stadion. Die für Norf und Gnadental zugesagten Kunstrasen­plätze werden noch dieses Jahr fertig. In Norf könnte Mitte Mai, in Gnadental Ende Juni Baubeginn sein. Ob das Jahnstadio­n oder die Bezirksspo­rtanlage Reuschenbe­rg viertes Fußballzen­trum wird, blieb offen. Als Entscheidu­ngshilfe gab die Politik gestern Bodengutac­hten zu den Tennenplät­zen in Auftrag.

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