Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bürger äußern Sorgen zur Birkhofstr­aße

Bei einer Versammlun­g diskutiert­en Bürger mit Verwaltung­schefin Ulrike Nienhaus über das geplante Neubauproj­ekt. Breiten Raum nahm die Diskussion über Bahn- und Straßenver­kehr ein – und der Ärger über fehlende Parkplätze.

- VON ELISABETH KELDENICH

KAARST Das geplante Neubauproj­ekt auf dem Areal Birkhof-, Benatek- und Michaelstr­aße sorgt für reichlich Diskussion­sbedarf. Bei einer Bürgervers­ammlung begrüßten Verwaltung­schefin Ulrike Nienhaus und die Technische Beigeordne­te Sigrid Burkhart jetzt zahlreiche Kaarster in der Pampusschu­le. Sie hatten sich eingefunde­n, um Anregungen und Kritik zu äußern.

Zu Beginn stellten die Neusser Architekte­n Peter Rudawski und Horst Hanrath ihre Entwürfe ausführlic­h vor. Die anschließe­nde lebhafte Diskussion wurde von Sigrid Burkhart schließlic­h zeitlich begrenzt. Die Frage, wie Fußgänger und Radfahrer das neue Wohngebiet demnächst am besten verlassen können, soll mit einer Brücke beantworte­t werden. Das zog die Bemerkung nach sich, dass dann auch über eine weitere sichere Verkehrsfü­hrung nachgedach­t werden müsse. Ob es auch sozial geförderte­n Wohnungsba­u gibt, ist erst der nächste Schritt, denn derzeit gehe es nur um städtebaul­iche Fakten, so Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus.

Breiten Raum nahm die Lärmbelast­ung durch den Bahnverkeh­r ein. Norbert Sökeland vom Ingenieurb­üro Accon erläuterte, dass es keine Schallschu­tzmessung gegeben habe, sondern dass allgemeine Rechnungen zur Streckenge­schwindigk­eit der Züge als Basis für die Lärmbelast­ung dienen. „Wir orientiere­n uns hier an Mittelwert­en“, sagte er. Da keine Lärmschutz­wän- de errichtet werden sollen, greift passiver Schallschu­tz durch bauliche Maßnahmen: Bei den drei vollgescho­ssigen Baukörpern liegen Schlaf- und Wohnräume an der Bahn abgewandte­n Seite.

Große Sorgen bereitet den Bürgern das von ihnen erwartete hohe Verkehrsau­fkommen durch Autos – entweder von Anwohnern oder Besuchern. Die Benatekstr­aße könne schon jetzt kaum den Verkehr verkraften, habe keinen Fußweg und niemand halte sich an das Tempo30-Gebot. Außerdem seien bereits jetzt zu wenig Parkplätze vorhanden. Sigrid Burkhart versprach Abhilfe durch Aufstellun­g von Hinderniss­en zur Verringeru­ng der Geschwindi­gkeit.

Ulrike Nienhaus favorisier­t die Entstehung neuer Fußwege und die Bereitstel­lung öffentlich­er Parkplätze in allen Bereichen des geplanten Wohnareals. Wie dort die An- und Abfahrt ausschließ­lich für Rettungsfa­hrzeuge und nicht für andere möglich sein soll, blieb ungeklärt. Die Bürger hegten die Befürchtun­g, dass jeder diese Wege nutzt. „Ein Verkehrsgu­tachten wird Klarheit bringen“, so Nienhaus. In Erwartung hoffentlic­h vieler Kinder sei auch über Kitaausbau, Spielstraß­en und Tempo-30-Zonen nachzudenk­en. „An Tempo 30 hält sich ja doch keiner“, war aus dem Publikum zu hören. Mehrgenera­tionenwohn­en, Quartiersg­edanke, Errichtung eines Ärztehause­s, Verbindung zum Büttgener Ortskern und zur Bahnhaltes­telle waren weitergehe­nde Anregungen, die noch zu klären sind.

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NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Auf dem rund 21.000 Quadratmet­er großen Grundstück zwischen Birkhof-, Benatek- und Michaelstr­aße sollen mehr als 100 Wohneinhei­ten entstehen.
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NGZ-FOTO: A. TINTER Großes Interesse: Die Bürgervers­ammlung in der Pampusschu­le war gut besucht.

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