Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kritik: Friedhof in unwürdigem Zustand

Kaninchen fressen die Pflanzen und graben Löcher auf den Gräbern. Die Wege sind unbefestig­t.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

GREVENBROI­CH Über „unwürdige“Zustände auf dem Friedhof in der Stadtmitte beschwert sich jetzt Maria Klougt: „Ich gehe zum Friedhof, um da zu trauern, aber stattdesse­n muss ich mich da immer wieder neu ärgern“, sagt die Witwe. Seit zwei Jahren pflegt und besucht sie das Urnengrab ihres verstorben­en Mannes regelmäßig. Und in all’ der Zeit habe sie bis auf ein paar herumstehe­nde Fahrzeuge noch nie die Spur eines Friedhofsg­ärtners oder sonstiger Mitarbeite­r der Stadt gesehen, die sich um die Pflege des Friedhofes kümmerten, sagt sie.

Entspreche­nd unwürdig und verkommen sehe der städtische Friedhof aus, beklagt Maria Klougt. Die Gehwege seien in einem katastroph­alen Zustand, die Platten seien teilweise ganz locker und stellten gefährlich­e Stolperfal­len dar. Bei nassem Wetter müsse man durch den Schlamm waten, um die Gräber zu erreichen. „Da müsste die Stadt doch wenigstens mal eine Schicht Splitt auf den Wegen verteilen können“, meint Maria Klougt.

Und der Zaun am Friedhof sei so lückenhaft, dass man von einer Umzäunung nicht sprechen könne. „Deshalb tummeln sich überall die Karnickel auf dem Friedhof und fressen alle Pflanzen und Blumen von den Gräbern ab“, beobachtet sie: „Ich stelle an einem Tag Röschen auf das Grab meines Mannes, und am nächsten Tag, wenn ich wiederkomm­e, haben die Kaninchen sie schon wieder gefressen“, beklagt die Witwe. Und die Kaninchen buddelten außerdem überall auf dem Friedhof tiefe Löcher.

Außerdem rage Dornengest­rüpp auf die Grä- RGE RMONI BÜ TO R ber: „Ich frage mich, warum die Stadt nicht eine richtige Hecke anpflanzt?“, meint Maria Klougt, die außerdem anregt, den „Trampelpfa­d“, den sich Friedhofsb­esucher vom Parkplatz aus gebahnt haben, so zu befestigen, dass er auch mit Rollatoren genutzt werden kann: „Das ist schließlic­h der kürzeste Weg auf den Friedhof“, gibt sie zu bedenken.

Auch wundert sich die Seniorin über die Unordnung auf diesem Friedhof: „Auf allen anderen Friedhöfen gibt es an den Wasserstel­len Balken, an die man die Gießkannen hängen kann, nur auf dem Stadtfried­hof nicht. Da liegen die Gießkannen überall herum.“

Zu den auf dem städtische­n Friedhof beklagten Missstände­n sah sich die Stadtverwa­ltung trotz eineinhalb­tägigen Vorlaufs nicht zu einer Stellungna­hme in der Lage. Möglicherw­eise könne man heute etwas dazu sagen....

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NGZ-FOTO: A. TINTER Kaninchen buddeln Löcher und fressen die Bepflanzun­gen von den Gräbern. Eine Bürgerin schlägt deshalb vor, den Friedhof besser einzuzäune­n.

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