Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Musik für James Bond und Alfred Hitchcock

Kein Platz blieb frei, als das Neusser Kammerorch­ester mit Schülern des Marie-Curie-Gymnasiums auftrat.

- VON HANSGEORG MARZINKOWS­KI

NEUSS Die Nordstadtk­onzerte im städtische­n Marie-Curie-Gymnasium an der Jostenalle­e hatten eine längere Zeit Pause gemacht. Das aber tat jetzt bei der bereits elften Auflage dieser Konzertrei­he dem Publikumsz­uspruch keinen Abbruch: Die Aula war restlos ausgebucht.

In ihrer Begrüßung versprach Schulleite­rin Emmy Tressel einen „spannenden Abend“, denn unter dem Motto „Wer fühlen will, muss hören“stand ausnahmslo­s Filmmu- sik auf dem Programm. Von Anfang an dabei ist das Neusser Kammerorch­ester (NKO), dessen Leiter Joachim Neugart in Zusammenar­beit mit den Musiklehre­rn des Gymnasiums und der Konzertpäd­agogin Kristin Catalan die Reihe konzipiert.

Das NKO hatte sich ganz auf James Bond eingestell­t, und das Thema vieler „007“-Filme von Monty Norman eröffnete das Konzert. Von Musiklehre­r Mario Stein neu gegründet ist der Schulchor, die „Choricals“, die sich mit dem Titelsong aus James Bonds „Skyfall“anschlosse­n. In schöner Mehrstim- migkeit, in der die drei Männerstim­men vollkommen präsent waren, intonierte­n sie dann „Into the West“, das im Abspann des Films „Der Herr der Ringe“zu hören ist.

Starke Akzente im Programm setzte diesmal die Klasse 8 b. Natürlich trat James Bond live auf und bestellte seinen berühmten Aperitif, und auch Charlie Chaplin mischte sich unters Publikum, während die Klasse 8 b seinen Stummfilm „The Lions Cage“live vertonte. Mit Violine, Violoncell­o, Posaune, Saxophon, Drums und Stimmen entstand eine perfekte Geräuschku­lisse einschließ­lich wütendem Hundegebel­l.

Eine andere Episode aus der Zeit, als die Bilder laufen lernten, hatten weitere Schüler profession­ell vertont („Als Lachen Trumpf war“). Wie sehr die Musik als wesentlich­es Spannungsm­erkmal das filmische Erlebnis beeinfluss­t, demonstrie­rten die Schüler, indem sie die berühmte Duschszene aus Alfred Hitchcocks „Psycho“zunächst ohne Ton und dann mit der dramatisch­en Filmmusik vorführten.

Die jüngsten Besucher durften dazu die Aula verlassen, waren dann wieder dabei, als die „Concertban­d“der Schule unter ihren Musiklehre­rn Heidi Bayer und Malte Sachsse mit Henry Mancinis „The Pink Panther Theme“und bestem BigbandSou­nd pure Begeisteru­ng auslöste. Auf eine Zugabe war die Band – besetzt mit acht Saxophonen, Gitarren, Posaunen und glänzenden Trompeten – gar nicht vorbereite­t, gab aber mit einem Song aus dem gleichen Film dem Drängen des Publikums nach, wobei sich Lene Lingmann mit festem Sopran glänzend unter den Instrument­alisten behaupten konnte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany