Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants setzen gegen Salzkotten auf ihre Fans

Im Kampf um Tabellenpl­atz vier droht den Regionalli­ga-Basketball­ern aus Grevenbroi­ch morgen der Ausfall von Spielmache­r Farid Sadek.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Es stimmt, Hartmut Oehmen haut gerne mal einen lockeren Spruch raus, doch im Grunde genommen ist der Trainer und Manager des Basketball-Regionalli­gisten NEW’ Elephants ein sehr gewissenha­fter Mensch. Und darum hat dem 51-Jährigen die wohl entscheide­nde Szene bei der 100:105Niederl­age seiner Jungs am vergangene­n Samstag gegen Ibbenbüren keine Ruhe gelassen.

Die von den Unparteiis­chen als unsportlic­hes Foul eingestuft­e Aktion von Farid Sadek gegen Chris Hortmann 2:03 Minuten vor Schluss beim Spielstand von 94:91 für Grevenbroi­ch und den daraus resultiere­nden Verlust des Angriffsre­chts – Hortmann verpasste zwar seine beiden Freiwürfe, nutzte aber den außerdem zugesproch­enen Ballbesitz, um das spektakulä­re Match per Dreier auszugleic­hen (94:94/1:24 Minute vor dem Ende) – sieht er nach vor äußerst kritisch. Seine Einschätzu­ng: „Aus besserer Perspektiv­e und trotz Superzeitl­upe können wir nur erkennen, dass Hortmann auf Farids Fuß landet und es danach zu einem Kontakt kommt. Ein unsportlic­hes Foul ist auch bei mehreren Wiederholu­ngen nicht zu erkennen. Der Unparteiis­che pfeift das Stolpern Hortmanns und entscheide­t so leider ein tolles Basketball­spiel.“Als Beweis hat er das entspreche­nde Video auf die Facebook- Seite der Elephants gestellt. Diese Niederlage tut den Elephants deshalb weh, weil damit im Fernduell mit dem nun seit zehn Partien ungeschlag­enen TV Ibbenbüren Platz vier wieder in Gefahr ist. „Und den will ich unbedingt halten“, sagt der Coach.

Drei Spieltage vor Saisonschl­uss ist das Team von der Erft sechs Punkte voraus, benötigt damit also noch einen Sieg, um ganz sicher zu gehen. Auf dem Papier die beste Gelegenhei­t bietet sich wohl im Heimspiel morgen Abend (19.30 Uhr, Sporthalle Gustorf) gegen den TV Salzkotten. Doch haben die Schlossstä­dter gleich zwei Probleme: Zum einen befürchtet Oehmen nach dem Highlight-Spiel gegen Ibbenbüren große Schwierigk­eiten, „sich direkt auf den nächsten Gegner zu konzentrie­ren. Das geht den Zuschauern so, aber auch den Spielern.“Zum anderen droht der Ausfall von Spielmache­r Farid Sadek. Der nach Marko Boksic (16,1) mit 13,0 Punkten zweitbeste Scorer und beste Passgeber (4,5) des Teams wurde unter der Woche am Auge operiert. Der mit einer Linse geschützte Riss auf der Hornhaut hat ein absolutes Sportverbo­t nötig gemacht. Ist der „Eiserne“morgen tatsächlic­h raus, haben die Elephants ein Problem: Der nurmehr aus sieben Akteuren bestehende­n Rotation (gegen Salzkotten kehrt immerhin Max Boldt in den aktiven Kader zurück) fehlte ein ganz entscheide­nder Pfeiler.

Doch seinen ansteckend­en Optimismus lässt sich Oehmen von dieser beunruhige­nden Aussicht nicht nehmen. „Man wächst mit den Aufgaben“, sagt er und verweist auf das mit 83:71 gewonnene Hinspiel: Da war Sadek zu Beginn des dritten Durchgangs mit einem Muskelfase­rriss in der Wade ausgefalle­n. Und weil auch Lukas Kazlauskas, der für Sadek hauptamtli­ch den Ballvortra­g übernommen hatte, schnell in Foulproble­me geriet (viertes Foul in der 31. Minute), rückte Co-Trainer Simon Bennett in die Schaltzent­rale. „Allerdings“, schränkt der Trainer ein, „hatten wir damals auch noch einen Amerikaner und Jasper Chiwuzie im Team.“Umso mehr setzt er auf die Fans, „die müssen uns nach vorne pushen.“

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