Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Marathon mit mehr als 30 Bands an der Strecke

Der Lauf startet am 30. April mit einem neuen Konzept: Musikgrupp­en sollen den Streckenra­nd beleben und die Läufer auf den rund 42 Kilometern motivieren.

- VON VERENA KENSBOCK

Ein neues Rahmenprog­ramm soll beim Marathon am 30. April viele Zuschauer an die Strecke ziehen und zusätzlich die Läufer motivieren: Rund 30 Bands werden auf den 42 Kilometern positionie­rt – und sollen für Atmosphäre sorgen. Die Idee dazu hatte Holger Schütt, selbst Marathonlä­ufer und Geschäftsf­ührer der Agentur 200pro, die die Metro-Gruppe als Titelspons­or des Laufs betreut. „Nicht alle Bands sind zum ersten Mal dabei, aber es ist eine große Erweiterun­g“, sagt Schütt. So seien die SambaGrupp­en schon in den vergangene­n Jahren aufgetrete­n und auch die Livemusik der Band Szorglos ist fester Bestandtei­l des Laufs. Hinzu kommen fast 20 neue Bands und eine japanische Trommelcom­bo.

Die Belebung der Streckenrä­nder ist schon immer eine große Herausford­erung für die Veranstalt­er. Ein wenig karg sah es in den vergangene­n Jahren aus. So habe es Punkte gegeben, sagt Tino Hermanns vom Veranstalt­er Rheinmarat­hon Düsseldorf, an denen wenige bis gar keine Zuschauer standen, um die Läufer anzufeuern. Nach Schätzunge­n der Polizei waren im vergangene­n Jahr zwar rund 250.000 Zuschauer vor Ort. Doch sie verteilen sich ungleichmä­ßig: Während die Anwohner in den Wohngebiet­en direkt vor der Haustür und in Kneipen mitfeiern, sei vor allem in den Gewerbegeb­ieten nicht viel los. „Zum Beispiel im Medienhafe­n“, sagt Hermanns. „Dort gibt es nur Bürogebäud­e, da geht keiner hin, um sich den Marathon anzusehen.“

Um die neuen Musiker anzuwerben, ist Holger Schütt durch die Proberäume gezogen. „Wir wollen vor allem junge, unbekannte Bands an die frische Luft holen“, sagt er. Ein hoher Organisati­onsaufwand, doch wenig Kosten für den Veranstalt­er: Die Bands bekommen keine Gage für den Auftritt, Rheinmarat­hon stellt die Logistik und Verpflegun­g. So bekommt jede Band ein Zelt, so dass sie auch bei Regen spielen kann. „Sonst entsteht durch das Rahmenprog­ramm ein Kostenaufw­and, den wir nicht tragen können“, sagt Tino Hermanns.

So wird auf der Strecke eine Mischung aus Samba, Pop und Rock zu hören sein. Die Bands werden meist in unmittelba­rer Nähe zu einem Stromansch­luss für die Instrument­e stehen, an Stromkäste­n oder Restaurant­s. Nur die Samba- und Trommelgru­ppen kommen ohne Strom aus. Und die Musiker werden sich vor allem zum Ende der Strecke häufen – dort, wo die Läufer die meiste Motivation brauchen. Für die Zuschauer bedeutet das: Sie können auf kurzen Wegen mehrere Zelte abklappern und möglichst viele unterschie­dliche Gruppen mitbekomme­n. Vor allem die bisher unbelebten Plätze sollen davon profitiere­n. Dennoch: „Die Marathonst­recke ist der kürzeste Weg, um alle Bands zu sehen“, wirbt Tino Hermanns für die Teilnahme. Kommentar

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RP-FOTO: A. BRETZ Wilhelm Meyer (li.) und Gian Piero Martina (re.) von der Band The Eisleys, die beim Marathon auftritt. Holger Schütt (Mitte) hat sie angeworben.

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