Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Roboter sind längst unter uns

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In welch sagenhafte­r Geschwindi­gkeit sich die digitale Welt weiterdreh­t, merke ich zu keiner Zeit und nirgendwo so deutlich wie auf dem Digitalfes­tival „South by Southwest“(SXSW) im texanische­n Austin. “Die Roboter kommen”, lautete schon vor einem Jahr das Motto auf vielen Podiumsdeb­atten. Ich glaube nicht, dass Roboter irgendwann die Macht übernehmen und die Menschheit unterjoche­n werden. Roboter sind schon mitten unter uns. Und sie übernehmen vor allem ganz banale Aufgaben.

Künstliche Intelligen­z, das sind nicht nur die spektakulä­r menschlich wirkenden Androiden, mit denen man sich (fast) richtig unterhalte­n kann. Solche Roboter, die aussehen wie lebendige Puppen aus Madame Tussauds Wachsfigur­enkabinett, hatten japanische Wissenscha­ftler in diesem Jahr zum zweiten Mal zur SXSW mitgebrach­t. Roboter sind auch nicht nur lernfähige

Auf dem weltgrößte­n Digitalfes­tival „South by Southwest“in Texas war das Thema künstliche Intelligen­z in diesem Jahr schon allgegenwä­rtig.

Maschinen, die selbststän­dig staubsauge­n, Lagerregal­e ein- und ausräumen oder Pakete ausliefern. Es sind auch die Software-basierten Sprachassi­stenten wie Alexa von Amazon oder Siri von Apple, die mit jeder Unterhaltu­ng, die sie führen, Wortschatz, Grammatik und logische Verknüpfun­gen verbessern.

Doch die meisten real existieren­den Roboter sind noch viel unscheinba­rer. Ebenso wie auf jedes höher entwickelt­e Lebewesen auf der Erde Millionen von Bakterien kommen, sind wir, je nachdem wie viel Zeit wir auf digitalen Plattforme­n verbringen, von künstliche­n Kleinstorg­anismen in Form von Chatprogra­mmen heute schon umzingelt. Wenn ich per FacebookMe­ssenger den Kundendien­st eines Unternehme­ns kontaktier­e, ist mir inzwischen nicht immer klar, ob ich gerade mit einem Menschen oder einem Roboter chatte. Aber eigentlich ist es mir egal. Hauptsache, ich

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