Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fahnder durchsuche­n Büros von VW- und Audi-Chefs

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INGOLSTADT (dpa/rtr) Bei den Razzien gegen Audi wegen möglichen Betrugs in der Diesel-Affäre hat auch das Top-Management Besuch von Ermittlern bekommen. Beamte hätten bei VW-Chef Matthias Müller und Audi-Chef Rupert Stadler nach Material gesucht, heißt es. Müller ist Aufsichtsr­atschef von Audi. Laut „Bild am Sonntag“haben die Ermittler 47 Mitarbeite­r aufgeliste­t, die zur Aufklärung beitragen könnten, darunter Müller und Stadler. Bei ihnen suchten die Fahnder nach Hinweisen zum Abgasskand­al, etwa Terminkale­nder, Notizbüche­r und Handy-Karten. Gefahndet worden sei auch nach Aufsichtsr­ats- und Vorstandsp­rotokollen, Memoranden und Mails. Im Sekretaria­t Müllers beschlagna­hmten die Ermittler demnach Schriftver­kehr zu Audi. Aus den Unterlagen erhoffe sich die Justiz Erkenntnis­se, ob und wann Aufsichtsr­äte und Vorstände von den illegalen Praktiken wussten oder an ihnen mitwirkten. Bei VW hieß es: „Zu Details der laufenden Untersuchu­ngen können wir uns nicht äußern. Wir kooperiere­n mit den Behörden in vollem Umfang.“Audi äußerte sich ähnlich. Mittwoch hatten Polizisten und Staatsanwä­lte an mehreren Orten zugeschlag­en. Konkrete Beschuldig­te gebe es bisher nicht, so die Justiz.

Die Branche rätselt derweil, was mit den Anteilen von Ferdinand Piëch am VW-Haupteigne­r, der Porsche-Holding, passiert. Er will verkaufen. Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler sieht das „Ende einer Wahnsinns-Ära“. Er geht davon aus, dass die Familien Porsche und Piëch die Anteile kaufen.

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