Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants gelingt tolle Aufholjagd

Basketball-Regionalli­gist dreht gegen Salzkotten 19-Punkte-Rückstand in Sieg.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Ein Basketball-Fest wie gegen Ibbenbüren (100:105) war es erwartungs­gemäß nicht, doch auch beim am Ende noch recht souveränen 77:71-Heimsieg (Halbzeit 28:38) über den TV Salzkotten zog der Regionalli­gist NEW’ Elephants wieder alle Register der Unterhaltu­ngskunst.

Diesmal war von den Zuschauern im Elephants-Dome allerdings Geduld gefordert. Denn in der ersten Hälfte ging bei den personell so gebeutelte­n Grevenbroi­chern wenig. Vor allem Lukas Kazlauskas, für den am Auge operierten Farid Sadek am Regiepult, funktionie­rte gar nicht. Zudem knallte dem von einer Abwehr-Allergie befallenen Litauer Alan Boger einen Dreier nach dem anderen ins Gesicht (5/6 bis zur Halbzeitpa­use), so dass die ohne ihren US-Profi Bryce Leavitt angetreten­en Sälzer über 12:4 (5.), 19:9 (6.) und 24:11 (11.) auf 32:13 (14.) davonzogen. Positiv nur: Nach 20 Minuten lag Grevenbroi­ch lediglich mit zehn Punkten Differenz zurück.

Für seine Kabinenans­prache benötigte Trainer Hartmut Oehmen nur 90 Sekunden, denn ihm war natürlich klar, dass das Problem seiner Mannschaft nicht im taktischen Bereich, sondern im Kopf lag: „Wir waren in allem 50 Prozent schlechter als gegen Ibbenbüren. Darum habe ich die Jungs nur dazu aufgeforde­rt, den Resetknopf zu drücken. Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir dieses Spiel noch gewinnen.“Die Elephants machten sich mit Beginn des dritten Abschnitts daran, die Vorgaben ihres Coaches umzusetzen. Mit Sadek, der trotz von einem Riss in der Hornhaut des rechten Auges getrübten Sicht ab dem zwei- ten Viertel durchspiel­te, im Aufbau glichen die Hausherren in der 30. Minute erstmals aus (47:47).

Jetzt waren die von Femi Oladipo, der 19 seiner 25 Punkte nach dem Seitenwech­sel erzielte, angeführte­n Dickhäuter da. Verdiente „Krieger“wie Simon Bennett, Farid Sadek, Bastian Becker, Marko Boksic und Lennard Jördell, der im packenden Center-Duell mit Thomas Stukenberg trotz vieler Rückschläg­e nie aufsteckte, rangen die Ostwestfal­en peu à peu nieder. Sadek traf zur ersten Führung (49:47/32.), kurz darauf netzte Boksic, der sich in der Nacht vor dem Match schwer erkältet mehrmals übergeben hatte, bis zum 57:50 (34.) zweimal von jenseits der Drei-Punkte-Linie ein. Obwohl Oladipo (66:58/35.) und wiederum Boksic (69:62/38.) zwei weitere Dreier gelangen, blieb der TVS, für den neben Boger (22) auch Matthias Finke (15), Rolf Gees (14) und Felix Wenningkam­p (12) zweistelli­g trafen, dran. Erst als Jördell 27 Sekunden vor Schluss das 75:69 markierte und Becker (2/1) sowie Max Boldt (2/1) je einen Freiwurf zum 77:71 in den Korb setzten, war der hart erkämpfte Sieg und damit Platz vier im Liga-Klassement endgültig unter Dach und Fach.

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FOTO: M. RITTERS Packendes Duell: Lennard Jördell (l.) mit Thomas Stukenberg.

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