Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SCK erwischt rabenschwa­rzen Sonntag

Trotz der beiden Platzverwe­ise muss der Fußball-Oberligist aus Kapellen in Homberg nicht unbedingt mit 1:3 verlieren.

- VON DIRK SITTERLE

HOMBERG Zwei Platzverwe­ise, den ersten schon in der dritten Minute, dazu die Verletzung eines integralen Bausteins im Mannschaft­sgefüge – viel schlimmer kann ein Fußballspi­el eigentlich nicht laufen. Kein Wunder also, dass es Kapellens ansonsten so impulsivem Coach Toni Molina nach der bitteren 1:3-Niederlage (Halbzeit 1:1) seiner Oberliga-Fußballer beim VfB Homberg glatt die Sprache verschlage­n hatte. „Dieses Spiel musst du nicht verlieren“, presste er schließlic­h sichtlich angepackt hervor.

Damit lag der Spanier allerdings vollkommen richtig. Irgendwie lief auf dem tiefen und holprigen Rasenplatz im PCC-Stadion von Beginn alles schief für die Gäste: Bereits in der dritten Minute sah Marcel Lüft nach einer vermeintli­chen Notbremse schon zum zweiten Mal in dieser Saison die Rote Karte. Eine harte Entscheidu­ng, die Toni Molina ebenso wenig nachzuvoll­ziehen vermochte wie SCK-Obmann Paul Rösgen: „Fingerspit­zengefühl sieht anders aus, zumal noch zwei Abwehrspie­ler näher zum Tor standen.“In Überzahl beherrscht­en die Hausherren den sichtlich geschockte­n Kontrahent­en zunächst – und gingen nur zwei Minuten später nach einem höchst unzureiche­nd verteidigt­en Eckstoß durch Metin Kücükarsla­n fast zwangsläuf­ig in Führung. „Aber dem Eckball ging ein klares Foul an Tim Rubink voraus“, bemängelte Molina.

Nach dem Rückstand kamen die Gäste jedoch besser zurecht, vergaben durch Marco Czempik (18.) und den unfassbar fleißigen Said Harouz (22.) erstklassi­ge Torchancen. Dass Jan Bresser nach einer von Czempik hereingesc­hlagenen Ecke mit anschließe­nder Kopfballvo­rlage von Marcel Koch zum Ausgleich abstaubte (39.), war darum verdient. Kurz zuvor hatte sich in Frederik Leufgen bereits der zweite Akteur der Fünferabwe­hrkette verletzt verabschie­det (35.). Und es kam noch viel schlimmer für den SCK: In Hälfte zwei schoss Dennis Wibbe die bis dahin in Überzahl keineswegs sattelfest­en Duisburger erneut in Front (50.), vier Minuten später sah Kapitän Tim Rubink nach einem unbedachte­n Hakler gegen Justin Bock im Mittelfeld die Gelbe Karte. Da es seine zweite war, schickte ihn der unerbittli­che Schiedsric­hter Marco Lechtenber­g vom Feld. „Ich mache Tim keinen Vorwurf“, sagte Molina indes. Als der zur Pause eingewechs­elte Timo Welky im Nachklapp einer wiederum schlecht abgewehrte­n Ecke auf 3:1 erhöhte (63.), war das Match entschiede­n. Während sich Kapellen nun vor allem um Schadensbe­grenzung bemühte, beließen es die Gastgeber dabei, den wertvollen Vorsprung ohne Risiko über die Zeit zu verwalten.

Fast noch mehr als die Niederlage grämten Molina vor dem wichtigen Heimspiel gegen Hönnepel/Niedermörm­ter am nächsten Sonntag die personelle­n Verluste. Und nur drei Tage später kommt Ratingen.

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FOTO: HUBERT WILSCHREY Immer feste druff: Oliver Seibert vertrat in Homberg erneut Stammkeepe­r Christophe­r Möllering. Bei den drei Gegentoren war er machtlos.

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