Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wehrhahn wird wieder Groß-Baustelle

Das größte Projekt des Verkehrsam­ts beginnt im Frühjahr. Die Flächen über dem neuen U-Bahn-Tunnel werden gestaltet. Am Wehrhahn wird dies rund eineinhalb Jahre dauern; Autofahrer müssen sich noch einmal in Geduld üben.

- VON CHRISTIAN HERRENDORF

2,2 Millionen Euro investiert die Stadt, damit das östliche Ende der Innenstadt wieder schöner wird. Zwischen Kölner und Worringer Straße beginnen voraussich­tlich im Mai Bauarbeite­n, die bis zum Spätsommer 2018 angesetzt sind. Auf dem beschriebe­nen Stück wird die Oberfläche neu gestaltet, nachdem der Straßenbah­nverkehr unter der Erde verschwund­en ist. Aktuell fließt der Autoverkeh­r dort einigermaß­en ordentlich, die Bedingunge­n für Radfahrer sind aber ebenso verbesseru­ngswürdig wie die für Fußgänger. Und in der Mitte der Straße ist eine große eingezäunt­e Fläche, um die herum Autos parken.

Für den Wehrhahn, seine Anlieger und die Verkehrste­ilnehmer aus dem Osten der Landeshaup­tstadt bedeutet das, dass sie es noch einmal rund 18 Monate mit einer Großbauste­lle zu tun haben. Geplant ist, die noch vorhandene­n Schienen aus dem Boden zu reißen, die Fahrbahnen für die Autos schlangenl­inienfrei und sinnvoll zu legen, einen Radweg zu schaffen, der gut an die Route auf der Grafenberg­er Allee anknüpft sowie die Fußwege von Einschnitt­en und Provisorie­n zu befreien. Die Wielandstr­aße wird Teil der Arbeiten sein, an der Einmündung soll ein neuer Platz mit einer Pferdeträn­ke gestaltet werden.

Ziel ist es, dort den ersten finalen Zustand an der Oberfläche der Wehrhahn-Linie zu schaffen. In den übrigen Bereichen über dem neuen U-Bahn-Tunnel werden solche Lösungen noch länger als bis zum Spätsommer 2018 reichen. Für die südliche Innenstadt etwa gibt es noch nicht einmal einen konkreten Zeitplan.

Trotz aller Bemühungen des Amts für Verkehrsma­nagement werden am Wehrhahn auch die Autofahrer die Arbeiten spüren. Für die Asphaltarb­eiten müssen, selbst wenn sie am Wochenende stattfinde­n, mindestens Teile der Strecke gesperrt werden, der Verkehr über Routen zwischen Worringer Straße und Hauptbahnh­of beziehungs­weise Adlerstraß­e und Innenstadt umgeleitet werden.

Bei den Anliegern werden Erinnerung­en an die U-Bahn-Arbeiten geweckt. Wie an kaum einer anderen Stelle der Strecke hatte eine Vielzahl von Geschäftsl­euten und Restaurant-Betreibern am Wehrhahn unter dem Bau der neuen Röhre gelitten. Da in ihrer Nachbarsch­aft das östliche Ende des Tunnels liegt und zugleich die quer verlaufend­e Strecke der Deutschen Bahn die Flächen einschränk­t, standen am Wehrhahn Maschinen und Material vor allem zwischen Kölner und Worringer Straße.

Die Zäune dominierte­n zeitweise so das Bild, dass nur noch Stammkunde­n und -gäste wussten, was dahinter eigentlich angeboten wird. Nicht alle Unternehme­r haben die- se schwierige Phase überstande­n oder an Ort und Stelle ausgehalte­n.

Investoren sind im Umfeld des Wehrhahn allerdings stark im Einsatz. An der Ecke von Worringeru­nd Gerresheim­er Straße ist das letzte Projekt des Quartier Central geplant.

Ab 2018 sollen dort 350 neue Wohnungen entstehen. Eine Jury hatte für das 18.500 Quadratmet­er große Areal den Entwurf des Büros KSP Jürgen Engel Architekte­n aus Frankfurt am Main zum Gewinner gekürt. Außerdem gibt es im Bereich Wehrhahn/Toulouser Allee auf nicht einmal einem Quadratkil­ometer drei fertige und drei im Bau befindlich­e oder projektier­te Hotels.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Der Wehrhahn ist noch gezeichnet von den Bauarbeite­n für die neue U-Bahn, bis zum Spätsommer 2018 soll er seine neue Form erhalten.

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