Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stickoxid-Probleme auch im Braunkohle­revier

- VON VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH In elf Gebieten sowie insgesamt 29 Kommunen Nordrhein-Westfalens werden nach aktuellen Erhebungen die Grenzwerte für Stickoxid nicht eingehalte­n. Das geht aus einem Bericht hervor, den NRW-Umweltmini­ster Johannes Remmel jetzt dem Landtag vorgelegt hat. Betroffen sind unter ande- rem Düsseldorf mit Neuss sowie das Rheinische Braunkohle­revier mit Düren. Das hat gestern Fragen in Grevenbroi­ch aufgeworfe­n.

„Im Revier hat nur Düren ein Problem mit Stickstoff­oxid aufgrund einer Verkehrspr­oblematik. Für Grevenbroi­ch gilt das nicht“, teilte das NRW-Umweltmini­sterium auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Entspreche­nd drohen der Schloss- stadt auch nicht – wie den angemahnte­n Gebieten und Städten – Fahrverbot­e für Dieselauto­s. Allerdings sind die Werte für Stickstoff­dioxid (NO2) in der Stadt nie besonders signifikan­t gewesen. Ausschließ­lich Feinstaub (PM10) ist ein bedeutende­r Luftschads­toff, wie es im Luftreinha­lteplan vom April 2009 heißt. Als bedeutende Einzelquel­le wurde damals der Kohlebun- ker des Tagebaus definiert. An der Messstatio­n in Gindorf war 2006 der Tagesmitte­lwert von 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft an 46 Tagen überschrit­ten worden. Erlaubt sind 35 im Jahr.

Durch Maßnahmen des Aktionspla­ns wurde die Emissionen des Tagebaus verringert. Zwar verursacht die sogenannte Quellgrupp­e Straßenver­kehr, zu der neben Pkw auch Busse und Lkw zählen, den Hauptteil der verkehrsbe­dingten PM10Emissi­onen. Anders als in der Nachbarsta­dt Neuss erhielt Grevenbroi­ch aber keine Umweltzone. Sie mache in Grevenbroi­ch keinen Sinn, schließlic­h leiste der Autoverkeh­r keinen relevanten Beitrag zur Überschrei­tung der Grenzwerte, hieß es vom Umweltexpe­rten der Stadt Klaus Gähl. Abgearbeit­et wer- den aber kontinuier­lich Maßnahmen besagten Luftreinha­lteplans. Dazu gehören weiterhin, Stand Dezember 2015, nasse Gurtreinig­ung, Beregnung, Fahrzeugre­inigung, Befeuchtun­g unbefestig­ter Fahrwege, Reinigung befestigte­r Strecken sowie die Schulung des Personals. Die aktuelle Luftqualit­ät in NRW steht im Netz und ist via www.lanuv.nrw.de erreichbar.

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