NHV dreht das nächste Spiel nach der Pause

3. Handball-Liga West: Neuss liegt in Lemgo schon mit 7:12 zurück und gewinnt am Ende noch 22:20.

NEUSS (-vk) Das war höllisch knapp für den Drittliga-Tabellenführer: Bei der HSG Lemgo II lief der Neusser HV gestern Abend eine Dreiviertelstunde lang einem Rückstand hinterher, glich beim 17:17 durch Dennis Aust (46.) erstmals aus und landete am Ende mit dem 22:20 (Halbzeit 11:14) den 24. Sieg im 25. Spiel.

Sehr zur Freude von Ceven Klatt, der im zweiten Durchgang „eine beeindruckende Abwehrleistung“seiner Schützlinge vor einem „überragenden“Torhüter Vladimir Bozic gesehen hatte: „Wir haben nach der Pause nur sechs Gegentore kassiert, das ist irre“, sagte der NHV-Trainer und verteilte in der Defensive ein Sonderlob an Thomas Bahn und Heider Thomas, die Bennet Johnen „sehr gut vertreten haben.“

Das verletzungsbedingte Fehlen des Mannschaftskapitäns (Muskelfaserriss im Oberschenkel) machte sich in der Anfangsphase durchaus bemerkbar auf Seiten des Spitzenreiters. Der führte zwar mit 4:3, geriet dann aber schnell mit 7:4 in Rückstand. Diesen Vorsprung bauten die Hausherren vor nur 120 Zuschauern bis zur 23. Minute bis auf fünf Tore aus (12:7). „Es war das er- wartet schwere Spiel, weil Lemgo auch eine sehr sehr starke Abwehr gestellt hat“, kommentierte Klatt.

So dauerte es in der torarmen Partie bis zur 46. Minute, ehe Dennis Aust der erste Gleichstand aus Sicht der Gäste seit dem 4:4 gelang. Doch im Gegensatz zu etlichen voraufgegangenen Partien, in denen der NHV einen Rückstand in der Schlussphase noch in einen zahlenmäßig deutlichen Sieg gedreht hatte, blieb es gestern eng: Nachdem Alexander Oelze den Spitzenreiter beim 18:17 (48.) per Siebenmeter erstmals seit der neunten Minute wieder in Führung geworfen hatte, gelang den Hausherren bis zum 20:20 (54.) immer wieder der Ausgleich. Treffer von Daniel Pankofer (56.) und Dennis Aust 24 Sekunden vor dem Schlusspfiff brachten Neuss endgültig auf die Siegerstraße – Lemgo musste die letzten beiden Spielminuten in Unterzahl bestreiten, da Co-Trainer Thomas Kästing eine Zeitstrafe erhalten hatte. „Die beiden Punkte waren hart erkämpft, aber wir nehmen sie gerne mit“, freute sich Klatt darüber, dass der Vorsprung auf Eintracht Hagen gleich blieb.