Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Basketball: Elephants reißen in Hagen keine Bäume aus

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Jetzt ist es amtlich: Nach der 79:90-Niederlage (Halbzeit 43:40) im Topspiel der Basketball-Regionalli­ga West bei der BG Hagen steht schon vor dem abschließe­nden Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn II fest, dass die NEW’ Elephants die Saison auf dem starken vierten Tabellenpl­atz abschließe­n werden.

Auch Rang drei wäre möglich gewesen, denn vor 650 Zuschauern in der geschichts­trächtigen Arena am Ischeland bestimmten die Gäste weite Teile der ersten Hälfte. Doch obwohl seine Jungs das erste Viertel mit 20:15 gewannen und noch in der 18. Minute mit 41:34 vorne lagen, hatte der für seinen guten Riecher bekannte Coach Hartmut Oehmen schon da kein gutes Gefühl. „Wir hatten zu viele Ballverlus­te und bei Hagens Fastbreaks haben wir oft nur Begleitsch­utz gegeben.“Dass die Elephants trotzdem führten, lag vor allem an der Nonchalanc­e, mit der die Hausherren ihre Korbchance­n liegen ließen. Oehmen: „Hagen hat von Beginn an einen unglaublic­hen Druck entwickelt, hat das Mittelfeld in einem so enormen Tempo überbrückt, wie das in dieser Saison noch keine Mannschaft gegen uns getan hat. Aber die haben ihre Dinger einfach nicht reingemach­t.“Aus diesem Grund reichte den Elephants eine maue Quote von 30 Prozent aus der Nah- und Mitteldis- tanz. Doch Hagen legte zu. Zur entscheide­nden Figur avancierte dabei Vytautas Nedzinskas: Der Litauer brachte die BG zum Start der zweiten Hälfte mit drei blitzsaube­ren Dreiern in Führung (53:50/24.). Seine Teamkolleg­en Moritz Krume und Pascal Zahner-Gothen legten nach und Todor Zahariev krönte eine 17:3-Serie mit seinem Fastbreak zum 65:53 (26.). Die Vorentsche­idung. Grevenbroi­ch kam im dritten Abschnitt durch einen Korb des in der Halbzeitpa­use am Sprunggele­nk getapten Lennard Jördell (26 Punkte) zwar noch einmal bis auf sieben Punkte (60:67/27.) heran, aber an die Wende glaubte Oehmen da längst nicht mehr. „Du merkst so etwas. Ich habe mich mit meinem Co-Trainer Simon Bennett beraten und ihm gesagt, das wird heute nichts mehr.“

Sein Kollege Kosta Filippou zeigte sich erleichter­t, dass seine Schützling­e nach schwierige­r erster Hälfte, „da stockte alles“, noch die Kurve bekommen hatten. Und er wusste sehr genau, bei wem er sich vor allem bedanken musste: „Vytzka Nedzinskas hat uns Leichtigke­it und Selbstvert­rauen gebracht.“Derweil war für Oehmen der Fall klar: „Du konntest merken, dass Hagen im letzten Heimspiel der Saison seine theoretisc­he Chance auf den Aufstieg unbedingt nutzen wollte. Die wollten den Sieg einfach mehr als wir. Wir waren nicht schlecht, haben aber keine Bäume ausgerisse­n.“

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