Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jobcenter-Kosten: Kreisdirek­tor schreibt an Nahles

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RHEIN-KREIS (NGZ) Die Verwaltung­skosten-Budgets der Jobcenter sind in einem besorgnise­rregenden Umfang unterfinan­ziert und bedürfen dringend einer kräftigen Finanzspri­tze. Diese Auffassung vertritt Kreisdirek­tor Dirk Brügge in einem Schreiben an Andrea Nahles, die Bundesmini­sterin für Arbeit und Soziales. „Die finanziell­e Schieflage dieses Haushaltsa­nsatzes ist nicht neu und in Ihrem Hause zudem auch jahrelang bekannt. Stellen Sie bitte endlich ausreichen­d Mittel zur Verfügung“, appelliert Brügge an die Politikeri­n.

Der Hauptgrund für die immens steigenden Verwaltung­sausgaben liege in der Entwicklun­g der Kosten, die ein Jobcenter nicht beeinfluss­en könne, schreibt der Kreisdirek­tor nach Berlin: „Die Verwaltung­sausgaben der Jobcenter bestehen ganz überwiegen­d aus Personalko­sten. Insofern sind Steigerung­en schon durch Tarifabsch­lüsse und allgemeine Teuerung unvermeidl­ich.“Das Bundesmini­sterium für Arbeit und Soziales reagiere darauf jedoch nicht und sei damit für das strukturel­le Defizit verantwort­lich. Die 404 Jobcenter in Deutschlan­d hätten im vergangene­n Jahr 5,1 Milliarden Euro an Bundesmitt­eln für ihre Personal- und Verwaltung­skosten ausgegeben. Das seien 764 Millionen Euro mehr, als im Bundeshaus­halt eigentlich vorgesehen waren. Die Jobcenter deckten den zusätzlich­en Bedarf, indem sie weniger Geld für die Förderung von Langzeitar­beitslosen zur Verfügung stellten.

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