Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Viel Nachwuchs auf dem Kinderbaue­rnhof

Auf dem Kinderbaue­rnhof haben die Schafe Nachwuchs bekommen. Sechs Lämmer sind schon da, auch Hühner und Enten sind bald dran.

- VON ELENA ERBRICH

NEUSS Die siebenjähr­ige Belinay Yüksel hält vorsichtig eine Möhre an den Zaun. Sofort kommt der große Bock angerannt und steckt hungrig sein Maul durch die Streben. Vor Schreck lässt Belinay die Möhre fallen, aber dann traut sie sich doch, das Tier zu füttern. Ein Höhepunkt ihres Besuches auf Kinderbaue­rnhof ist aber nicht nur die Begegnung mit dem Moorschnuc­kenbock, sondern auch mit kleinen Lämmern.

In den vergangene­n zwei Wochen hat der Kinderbaue­rnhof viel Nachwuchs bekommen: Sechs kleine Lämmer haben überlebt. Neben den zwei kleinen Schafen bei den Moorschnuc­ken haben auch die Ostpreußis­chen Skudden vor zwei Wochen Zuwachs bekommen. In deren Gehege hüpfen nun drei kleine Lämmer über die Wiese. Bei der dritten Schafsrass­e auf dem Bauernhof, den Coburger Fuchsschaf­en, kam vor rund einer Woche ein kleines Lamm auf die Welt.

„Wir erwarten noch mehr Nachwuchs bei den Schafen in den nächsten zwei Wochen“, sagt Frank Lammerz, der Leiter des Kinderbaue­rnhofes. Alle Tiere seien wohlauf, nur ein Wurf müsse mit der Flasche unterstütz­t werden, weil die Mutter nicht so kräftig sei. „Sie hatte eine Drillingsg­eburt“, erklärt Lammerz. Das dritte Lamm wollte nicht kommen. Der Tierpflege­r musste es dann von Hand holen. Es überlebte nicht. „Das ist leider immer eine Glückssach­e“, stellt Lammerz fest.

Die kleinen Lämmer ernähren sich momentan ausschließ­lich von Muttermilc­h. Sie langen aber auch am Wassertrog ordentlich zu – besonders, wenn es warm ist wie in der vergangene­n Woche. „Dann wagen sie sich irgendwann ans Gras, und nach drei Monaten gibt es dann Frank Lammerz normales Futter“, erklärt Lammerz. Nach einem Jahr müssen dann die Böcke abgegeben werden, damit es nicht zur Inzucht kommt. „Wir arbeiten mit einem Neusser Schäfer zusammen, der uns unsere Böcke abnimmt“, sagt Lammerz. „Wir steuern auch, wie viel Nachwuchs die Schafe bekommen. Schließlic­h müssen wir mit der Anzahl an Lämmern klarkommen.“

Im Juni steht bei den Schafen dann das Scheren an. Und zwar vor Publikum, denn die Besucher des Bauernhofe­s dürfen zuschauen. „Die Lämmer behalten aber ihr Fell noch, damit sie es schön warm haben“, erklärt Lammerz.

Nachwuchs erwartet der Bauernhof auch noch bei den Hühnern und Enten. „Unsere Tiere konnten ja nicht ahnen, dass das Wetter so schön ist. Sonst hätten sie vielleicht früher hingesetzt zum Brüten“, meint Frank Lammerz. Nachwuchs wünscht sich der Bauernhofl­eiter auch für die Esel. „Die sind eigentlich in der passenden Kombinatio­n vertreten und haben auch geübt. Aber außer der Übung ist nichts passiert“, sagt er.

Lammerz Ziel und das des Bauernhoft­eams ist es, alte Tierrassen zu erhalten. „Wir müssen keinen wirtschaft­lichen Interessen nachgehen und können deshalb auf alte Rassen setzen, die sich in der Landwirtsc­haft sonst nicht rechnen“, stellt Lammerz fest.

„Wir erwarten noch mehr Nachwuchs bei den Schafen in den nächsten zwei Wochen“ Leiter des Kinderbaue­rnhofes

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