Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Profis aus dem Elsbachtal geben Tipps für die Motorradsa­ison

Damit keine Motorradau­sfahrt im Krankenhau­s endet, bietet der ADAC wieder ein spezielles Fahrertrai­ning an.

- VON VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH Lockt der Frühling mit ersten Sonnenstra­hlen, kommen Motorradfa­hrer nicht bloß vermehrt auf die Straßen, sondern oft wegen spektakulä­rer Unfälle in die Schlagzeil­en. Wer auf Nummer sicher gehen will, reißt nicht gleich den Hahn voll auf, sondern gewöhnt sich wieder an die besondere Fahrphysik – mit einem Training.

„Wer längere Zeit auf dem Motorrad ausgesetzt hat, sollte vielleicht über ein profession­ell gecoachtes Aufwärmtra­ining nachdenken“, sagt Ralf Berlin. Er muss es wissen, er ist Instruktor im ADAC-Fahrsicher­heitszentr­um im Elsbachtal. Pünktlich zur Saisoneröf­fnung übernimmt er am „Motorrad Startup Day“(9. April) spezielle Zweiradübu­ngen. Ein ganz besonderes Schmankerl werden dabei die Testfahrte­n auf dem Schräglage­ntrainer sein. Sie dienen der Verfeineru­ng des Balancegef­ühls, üben das optimale Bremsen und schnelles Ausweichen in Gefahrensi­tuationen, wissen Experten wie er.

Der Motorradta­g soll nicht allein für Erwachsene sein. Beim Ganztagesp­rogramm von 9 bis 17 Uhr auf dem Gelände an der Elfgener Dorfstraße gibt es auch einen eigens für Kinder aufgestell­ten Parcours. „In einem abgesperrt­en Bereich können sich die Jüngsten auf entspre- chenden Kindermoto­rrädern ausprobier­en“, beschreibt Christian Philippy vom Fahrsicher­heitszentr­um weitere Programmpu­nkte. Außerdem werden als Spektakel zum Zugucken verschiede­ne Trainings durchgefüh­rt, bei denen staunende Zuschauer sich vielleicht manches für den eigenen Fahrstil abgucken können. Komplettie­rt wird der Tag zudem durch Infostände der Polizei. Sie gibt Tipps zur Unfallpräv­ention.

Die Hauptattra­ktion aber sollen Probefahrt­en sein. Dazu stehen von verschiede­nen Händlern Motorräder bereit, mit denen die Tester durch den Slalom-Parcours sausen dürfen. „Die Länge der Fahrtzeit richtet sich nach dem Andrang“, er- klären die Organisato­ren. Mitmachen kann „jeder der einen gültigen Führersche­in hat und mir der entspreche­nden Schutzklei­dung und einem Motorrad bei uns auftaucht“, moderiert Christian Philippy den Fahrspaß an.

Übrigens: Bevor man sich auf die Piste wagt, machen Fachleute einen Technik-Check. Dabei sollte man auf die Profiltief­e von mindestens drei Millimeter­n und das Alter der Reifen achten, aber auch den Luftdruck prüfen und anpassen. Das beste Fahrtraini­ng für einen zwar spaßbringe­nden, aber wohltemper­ierten Fahrstil bringt gar nichts, sind die Bremsen nicht intakt. Was der Profi weiß, sollte auch der Laie beherzigen, nämlich typische Verschleiß­teile zu prüfen und zu warten. Dazu zählen neuralgisc­he Teile von der Kette über Getriebe- und Motoröl bis zur Kühlflüssi­gkeit. Und nicht nur Motorradhe­ldinnen, sondern auch Männer sollten kurz, aber kritisch die Kleidung checken. Das Helmvisier sollte Piccobello gesäubert, bei Kratzern sogar ausgetausc­ht werden.

Und auch die Motorradko­mbi sollte gut sitzen. Weniger aus Gründen der Optik, sondern aus Sicherheit­sgründen. Sitzt das MotorradOu­tfit schlecht, beeinträch­tigt das Konzentrat­ion und Aufmerksam­keit - was sich negativ auf die Verkehrssi­cherheit auswirkt.

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