Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

NHV gewinnt Siebenmete­r-Festival

3. Handball-Liga West: Mit 35:33 gewinnt Neuss knapper als nötig gegen Ahlen.

- VON SOPHIE RHINE

NEUSS Nur noch drei Siege braucht der Neusser HV, um den Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga unter Dach und Fach zu bringen. Gegen die abstiegsge­fährdeten Gäste aus Ahlen war das Klatt-Team nur die erste Halbzeit überlegen, das reichte jedoch zu einem am Ende knappen 35:33-Heimsieg (18:14).

Ungewöhnli­ch oft musste Keeper Vladimir Bozic den Ball aus dem Netz fischen, und das, obwohl er trotzdem einige gute Würfe der Ahlener parierte. „Obwohl die Abwehr sonst unser Steckenpfe­rd ist, hat das heute nicht wie gewohnt funktionie­rt. Wir haben zu oft einfache Kreisanspi­ele zugelassen“, kritisiert­e Trainer Ceven Klatt nach dem Spiel. „Wenn man sich anschaut, dass unser Schnitt bei 24 Gegentoren liegt, sind 33 definitiv zu viel für uns.“Doch wie Hallenspre­cher André Scheidt treffend bemerkte: „Solang man vorne immer einmal mehr trifft, reicht es trotzdem.“

Die 285 Zuschauer in der Hammfeldha­lle sahen von Beginn an ein sehr intensives Spiel, beide Mannschaft­en spielten ihre körperlich­en Stärken aus. Den Ahlenern gehörte der erste Treffer und zwölf Minuten lang bot die SG dem Tabellenfü­hrer stark Paroli. Vor allem die kompakte Abwehr machte den Neussern zu schaffen, die SG ließ ihnen kaum ein Durchkomme­n und provoziert­e immer wieder Zeitspiele. Mit der ZweiMinute­n-Strafe gegen Ahlens Philipp Lemke (12. Minute) und dann gegen Kreisläufe­r Björn Wiegers (15.) verloren die Gäste etwas an Geschlosse­nheit, was die Neusser direkt ausnutzten: von 5:4 setzten sie sich über 9:6 bis auf 12:7 (20.) ab. Die beiden letzten Chancen im ersten Durchgang gingen allerdings daneben und Ahlen kam – auch durch die Umstellung auf sieben Feldspiele­r – wieder auf 14:18 ran.

Die zweite Halbzeit entwickelt­e sich dann auch dank des Schiedsric­htergespan­ns zu einem wahren Siebenmete­r-Fest: 15 Mal zeigten die Unparteiis­chen auf den Punkt. Dem Spielfluss kam das keineswegs zu Gute, dafür aber der Torausbeut­e, denn lediglich einen Strafwurf vereitelte Bozic, auf Neusser Seite verwandelt­e Daniel Pankofer neunmal sicher. Der NHV schaffte es nicht, die Dominanz aus der ersten Hälfte aufrecht zu erhalten. Bis auf zwei Tore kamen die Gäste zwischenze­itlich wieder heran. Die entscheide­nden Konter vergab die SG jedoch, für die Neusser traf der noch frische Alexander Oelze viermal sicher, so dass der Sieg nie wirklich in Gefahr zu sein schien.

„Wir haben uns immer wieder reingearbe­itet und die Neusser mit sieben Feldspiele­rn vor Probleme gestellt“, analysiert­e SG-Trainer Sascha Bertow. „Unser Problem waren die vielen Fehlwürfe, trotzdem bin ich nicht unzufriede­n, hier waren keine Punkte eingeplant.“Auch Ceven Klatt war zufrieden: „Ich freue mich über den Sieg, im Angriff und am Kreis haben wir stark gespielt. Nächste Woche in Leichlinge­n kommt der Härtetest.“

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NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Daniel Pankofer war mit 13 Treffern erfolgreic­hster Torschütze der Neusser – neunmal verwandelt­e er sicher vom Siebenmete­rpunkt.

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