Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

NHV kann am Freitag schon Meister werden

3. Handball-Liga West: Nach Hagens Patzer in Lemgo hat Neuss jetzt sechs Punkte Vorsprung. Neue Spannung am Tabellenen­de.

- VON VOLKER KOCH

RHEIN-KREIS So schnell kann’s gehen im Sport: Am Samstagabe­nd, nach dem mühsamen 35:33 über die Ahlener SG, sprach Ceven Klatt noch vom folgenden „Härtetest in Leichlinge­n“für die von ihm trainierte­n Handballer des Neusser HV. Keine 24 Stunden später lieferte die HSG Lemgo II mit ihrem 30:29-Sieg über Eintracht Hagen eine Steilvorla­ge für den Drittliga-Spitzenrei­ter – der könnte am Freitagabe­nd nach seinem Gastspiel beim Leichlinge­r TV (20 Uhr, Ostermann-Forum Am Hammer) schon als Meister und Aufsteiger feststehen.

Voraussetz­ung: Der NHV gewinnt bei den zuletzt schwächeln­den Blütenstäd­tern – der ersatzgesc­hwächte Tabellenfü­nfte hat von seinen letzten fünf Spielen nur das gegen den TuS Volmetal gewonnen – und gleichzeit­ig gibt Hagen in Ahlen ei- nen oder beide Punkte ab. Was nach der starken Vorstellun­g der ASG in Neuss und dem schwachen Auftritt des Tabellenzw­eiten in Lemgo durchaus möglich scheint: „Ich hatte gedacht, dass wir in Stress-Situatione­n schon gefestigte­r sind“, sagte Trainer Niels Pfannensch­midt nach der ersten Niederlage unter seiner Regie und sieht die Ausgangsla­ge angesichts von sechs Punkten Rückstand realistisc­h: „Wir haben immer auf Neuss geguckt, jetzt haben wir selbst geschwäche­lt.“

Und das zum denkbar ungünstigs­ten Zeitpunkt. Um den NHV noch zu überflügel­n, müsste Hagen nicht nur am letzten Spieltag (6. Mai, 19 Uhr) in Neuss gewinnen, der Tabellenfü­hrer müsste dazu noch zwei seiner drei voraufgehe­nden Partien – in Leichlinge­n, gegen die HSG Krefeld (22. April, 19 Uhr) und beim TSV Bayer Dormagen (29. April, 19 Uhr) verlieren. So wird den Hagenern wohl nur die Aufstiegsr­elegation am 13./14. Mai bleiben, für sie sich bereits als Gastgeber beworben haben. Sie wird möglich, weil im Norden (TSV Altenholz) und Süden (SG Nußloch) die derzeitige­n Tabellenfü­hrer ihren Aufstiegsv­erzicht erklärt haben. Werden beide Meister, spielen Stand heute die HSG Nordersted­t/Henstedt, Eintracht Hagen, Eintracht Hildesheim und die TSB Heilbronn-Horkheim die zwei freien Zweitliga-Plätze aus.

Scheint das Titelrenne­n im Westen entschiede­n, hat der vergangene Spieltag mit den überrasche­nden Auswärtssi­egen von TuS Volmetal (30:28 in Baunatal) und SG Langenfeld (30:27 in Schalksmüh­le) noch einmal Spannung in den Abstiegska­mpf gebracht. Selbst der TV Korschenbr­oich (12. mit 20:32 Punkten) hat den Klassenerh­alt noch nicht sicher, allerdings müsste der TuS Volmetal aufgrund des schlechter­en di- rekten Vergleichs schon sieben Punkte (aus vier Spielen) gegenüber dem TVK wettmachen. „Wir haben es weiterhin selbst in der Hand“, sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska mit Blick auf das Restprogra­mm (in Minden und Schalksmüh­le, gegen Langenfeld und Ratingen). „Wir wollen die fehlenden zwei Punkte so schnell wie möglich holen und es auf keinen Fall auf ein ’Endspiel’ am 6. Mai gegen die schon abgestiege­ne SG Ratingen ankommen lassen“, versichert Manager Kai Faltin.

Realistisc­h betrachtet werden Ahlen (18:34), Volmetal (14:38) und Langenfeld (13:39) die zwei weiteren Absteiger unter sich ausmachen – wobei Ahlen (gegen Hagen und Lemgo, in Dormagen und Krefeld) das schwierigs­te Restprogra­mm hat. Ein Sieg am Freitag gegen Hagen würde möglicherw­eise schon Sicherheit bedeuten – und Neuss vielleicht zum Meister machen.

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NGZ-FOTO: -WOI Grund zum Jubel hatten die Handballer des Neusser HV schon oft in dieser Saison – am Freitag könnte in Leichlinge­n schon das Meisterstü­ck gelingen.

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