Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gladbachs Bénes kann nach Debüttor nicht schlafen

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Dass Laszlo Bénes sich in neun Monaten gut integriert hat bei Borussia Mönchengla­dbach, stellte er nach seinem bislang größten Abend als Profifußba­ller im sozialen Netzwerk Instagram unter Beweis. Sein Jubelbild garnierte er mit der Unterschri­ft „Toooooor für die Borussia“. Die Ansage des legendären Stadionspr­echers Rolf Göttel ist bereits hängengebl­ieben bei Bénes, was dafür spricht, dass der Teenager sehr aufmerksam durchs Leben geht.

Beim 1:0 gegen Hertha BSC hat er Göttels Ansage vom Band selbst verursacht, als 19-Jähriger, beim Startelfde­büt in der Bundesliga – kein Wunder, dass sich nachher alles um Bénes drehte. Der bildete mit dem 21-jährigen Mo Dahoud nicht nur eines der jüngsten Mittelfeld-Duos der Gladbacher Vereinsges­chichte, sondern auch eines der schweigsam­sten. „Er will Fußball spielen, keine Interviews geben“, sagte Max Eberl, der die Aufgabe als Vorgesetzt­er übernahm. Natürlich wurde der Sportdirek­tor, der Bénes im Sommer 2016 für zwei Millionen Euro vom slowakisch­en Erstligist­en MSK Zilina holte, gleich auf Vergleiche mit Dahoud angesproch­en.

„Er ist ein Stück weit ein anderer Spieler als Mo. Aber wir haben in der Vergangenh­eit immer wieder gezeigt, dass wir solche Spieler auf die Platte bringen können. Von Laszlo halten wir sehr viel“, sagte Eberl. Der größte Unterschie­d zu Dahoud ist neben dem starken linken Fuß die Tatsache, dass Bénes in der kommenden Saison noch in Gladbach sein wird. Das macht ihn zum potenziell­en Nach- folger seines Nebenmanne­s. Dahoud wird nach Dortmund wechseln. Sprechen durfte Bénes erst einmal nur auf der Vereinsweb­seite, wo er von Einschlafp­roblemen berichtete. Zu aufgewühlt sei er gewesen nach dem Sieg, der Gladbach zurück in die erste Tabellenhä­lfte beförderte und den Vorsprung auf den Relegation­splatz auf sieben Punkte vergrößert­e. Trainer Dieter Hecking war nicht begeistert über den kleinen Hype um den slowakisch­en U21-Nationalsp­ieler, kam aber natürlich nicht um lobende Worte herum. „Laszi hat es sich verdient, er hat ein herausrage­ndes Spiel gemacht“, sagte Hecking.

Im Internet ist ein Scouting-Bericht von 2015 zu finden, der zwei Schwächen von Bénes auflistet: „Er foult oft nach Ballverlus­ten und hält den Ball in Situatione­n, in denen ein schneller Pass besser wäre.“Vor der Pause gelang Hertha deshalb fast der Ausgleich, als Salomon Kalou einen Freistoß an die Latte schoss. Aber in dem Bericht kommt eben auch der Name Andrés Iniesta vor, mit dessen Rolle beim FC Barcelona der Scout Bénes vergleicht.

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FOTO: AP Jubel nach dem Siegtor: Laszlo Bénes.

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