Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hannelore und Adam Haas feiern Goldhochze­it

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UEDESHEIM (-nau) Das Gericht sollte Hannelore Behrend wieder nach Hause schicken. Darauf bestanden die Eltern daheim in Seehausen im Bezirk Wittenberg. Doch die damals 17-Jährige wollte nicht zurück in die „Ostzone“und damit hinter den Eisernen Vorhang. Dafür hatte sie im August 1963 nicht alles hinter sich gelassen und allein mit einer Freundin die Flucht durch den Stacheldra­htzaun in Richtung Niedersach­sen gewagt, dafür wollte sie ihr neu- es Glück im Westen nicht opfern. Denn das hatte inzwischen sogar einen Namen: Adam Haas, der von allen nur Adi genannt wurde und in Uedesheim einen gepflegten Fußball spielte. Im November 1963 hatte sich beide in der Sportler-Gaststätte „An der Eck“kennengele­rnt – und heute feiern sie Goldhochze­it.

Hannelore Haas, demnächst 70 Jahre alt, hat zu der Feier mit Freunden und Verwandten in der kommenden Woche auch die Töch- ter von Willy und Gerta Arndt eingeladen. Bei dieser Familie fand sie nach ihrer Flucht Aufnahme und mit Willy Arndt auch einen Vormund. Ihre eigenen Eltern sah sie erst 25 Jahre nach der Flucht wieder.

Adam Haas, heute 75 Jahre alt, ist dagegen ein Ur-Uedesheime­r und dort verwurzelt. Er ist seit über 60 Jahren Schütze im Ort, war lange Oberleutna­nt eines Jägerzuges und danach Oberst-Adjutant im Regiment. Ein Mal versuchte er auch, Schützenkö­nig zu werden. Leider ohne Fortune. Sein Geld verdiente der Jubilar bei der Firma Eternit, bei der er 47 Jahre lang als technische­r Angestellt­er beschäftig­t war.

Seine Frau arbeitete bis zum Tag der Eheschließ­ung und stieg wieder ins Erwerbsleb­en ein, als der Sohn in die Lehre kam. Aber auch danach kam sie noch auf 22 Berufsjahr­e bei der Firma Kappa. Das Paar lebt an der Deichstraß­e und hält sich mit schwimmen und Radfahren fit.

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FOTO: WOI Hannelore und Adam „Adi“Haas feiern heute Goldhochze­it.

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