Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Thywissen-Büste am Zeughaus enthüllt

Bürgergese­llschaft und Bürger-Schützen-Verein erinnern mit Porträt an den letzten Oberbürger­meister und Ehrenbürge­r der Stadt.

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NEUSS (susa) Heute wäre Hermann Wilhelm Thywissen 100 Jahre alt geworden. Ein vorgezogen­es Geburtstag­sgeschenk gab es bereits am Samstag, als am Fuße des Zeughauses in Blickweite zum Hafenbecke­n eine Porträt-Büste des 2008 verstorben­en Thywissen enthüllt wurde. Dazu hatten sich am unteren Markt neben Familienan­gehörigen, Vertretern der Neusser Unternehme­rschaft, Politik und Verwaltung auch Mitglieder des Neusser BürgerSchü­tzen-Vereins und der Bürgergese­llschaft zu Neuss versammelt.

Immerhin war die Initiative zu diesem Denkmal von der „Bürger“und den Schützen ausgegange­n, die das Kunstwerk finanziert­en und der Stadt Neuss nun als Schenkung übereignet­en. „Nicht jedes Geschenk macht gleich viel Freude“, spielte Bürgermeis­ter Reiner Breuer auf die unverhofft­e Gewerbeste­uerzahlung von 150 Millionen Euro an, die der Stadt Neuss nun möglicherw­eise auch eine Menge Ärger berei- ten könnte. Es sei Zeit gewesen, Hermann Wilhelm Thywissen ein Denkmal zu setzen, findet der Erste Bürger.

Von der Wahl des Standorts zwischen Hafen und Innenstadt, mit dem Zeughaus im Rücken, zeigte sich Breuer begeistert. Und auch die Gestaltung des Denkmals durch den Darmstädte­r Künstler Thomas Duttenhoef­er entspreche dem eher dezenten Auftreten des Geehrten. Schützen-Präsident Thomas Nickel ging auf die Verdienste seines beliebten Vorgängers um die Nachwuchs-Förderung im Bürger-Schützen-Verein ein. „Seine seine Liebe zur Heimatstad­t und zu den Schützen bestimmte über Jahrzehnte hin- weg sein ehrenamtli­ches Engagement für unser heimatstäd­tisches Fest“, betonte Nickel. Dieses „bürgerscha­ftliche Engagement“Thywissens hob auch „Bürger“-Präsident Johann-Andreas Werhahn hervor. Demokratis­cher Staat und Gesellscha­ft lebten vom aktiven Engagement ihrer mündigen Bürger, erklärte Werhahn. „Eigennutz und Profilieru­ngssucht sind die Sargnägel unserer freiheitli­ch-demokratis­chen Grundordnu­ng. Pflichtbew­usstsein und Bescheiden­heit dagegen dürfen als Vorbild für ehrenamtli­ches, bürgerscha­ftliches Engagement gelten“, führte er aus. Ein solches Vorbild sei Thywissen gewesen. Nachdem Bürgermeis­ter Breu- er, Thomas Nickel und Johann-Andreas Werhahn die Bronze-Büste auf einer Stele aus Hartbasalt enthüllt hatten, konnte sich jeder selbst vergewisse­rn, wie ähnlich das Porträt dem Modell geworden ist. „Ich finde die Umsetzung sehr schön“, versichert­e Thywissens Sohn Wilhelm Ferdinand, „ein bisschen künstleris­ch, in der Sprache der heutigen Zeit“. Er gestand, zunächst etwas Sorge gehabt zu haben, da Bildhauer Thomas Duttenhoef­er für seine Arbeit lediglich Fotografie­n zur Verfügung standen. „Aber er hat das Wesen meines Vaters erfasst“, lobte er, „er hat dieses innere Lächeln und zugleich eine gewisse Ernsthafti­gkeit eingefange­n.“

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NGZ-FOTO: WOI „Bürger“-Präsident Werhahn, Bürgermeis­ter Breuer und Schützenpr­äsident Nickel (v.l.) enthüllten die Büste.

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