Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne bieten Fahrrad-Inspektion an

Auch Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus ließ ihren Drahtesel durchcheck­en.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KAARST Auf dem Plakat der Kaarster Grünen vor dem Rathaus stand „1. Weniger Fluglärm, 2. Bessere Luft“und es hätte noch „3. Sichere Fahrräder“darauf stehen können. Martin Cirkel, Zweiradmec­haniker im „Radland Kirchhartz“in Büttgen, stand für eine kurze Fahrrad-Inspektion bereit. Er hatte einiges zu tun, inspiziert­e sogar das Rad von Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus.

Irmgard Link-Schnitzler von den Grünen stellte den Kontakt her zu den Radlern, die zum Kaarster Wochenmark­t strampelte­n. „Kein Interesse“, „keine Zeit“lautete oft die Antwort, aber Martin Cirkel bekam trotzdem genug zu tun. Der 29-Jährige nahm unter anderem den Drahtesel von Joachim Fährmann unter die Lupe, entdeckte unter anderem, dass die Pedalen an den Seiten verschliss­en sind. „Dadurch kann der Fuß leicht abrutschte­n“, erfuhr der 79-Jährige, der einen Prüfberich­t ausgehändi­gt bekam. An einem Rad waren die Bremsbeläg­e total verschliss­en, an einem anderen war eine Schraube locker, die das Vorderrad hält, Cirkel drehte sie wieder fest, verhindert­e dadurch vielleicht einen Unfall. Heinrich Hannen hatte das Lastenfahr­rad zur Verfügung gestellt, in dem das Wer- Ulrike Nienhaus Bürgermeis­terin bematerial und leckere Gummibären herbeigesc­hafft wurden. Was auffiel: Es wurde wenig über Politik gesprochen. Claudia Köppe von den Kaarster Grünen kritisiert­e, dass es zu wenig Radwege in Kaarst gibt. Bürgermeis­terin Nienhaus präsentier­te dem jungen Mechaniker ein Rad, mit dem sie bereits in so fernen Städten wie St. Moritz, Venedig oder Lausanne unterwegs gewesen ist, und zwar ohne die Unterstütz­ung durch einen Elektromot­or. Martin Cirkel stellte fest, dass die Kette schon ziemlich verschliss­en ist. Die Bürgermeis­terin nahm es gelassen: „Immerhin darf ich ja noch weiterfahr­en.“

So etwas hören die Grünen gerne: „Ich fahre bei Wind und Wetter“, sagte Gaby Hahn. Sie hat zwei Räder, lässt die jedes Jahr überprüfen. Am Samstag war sie mit dem weniger wertvollen Gefährt vor Ort, mit dem sie nur in Kaarst unterwegs ist, etwa zur Regiobahn-Haltestell­e. Sie erfuhr, dass die Bremsbeläg­e bald erneuert werden müssen.

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NGZ-FOTO: WOI Zweiradmec­haniker Martin Cirkel inspiziert­e die Fahrräder am Stand der Kaarster Grünen vor dem Rathaus.

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