Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehrgenera­tionenhaus ist fast „belegt“

Das 3500 Quadratmet­er große Grundstück ist nun gekauft und nur noch zwei der 23 Wohnungen sind zu haben.

- VON ANNELI GOEBELS

NIEVENHEIM Aufregend war es schon, aber auch schnell vorbei und jetzt ist die Genossensc­haft NaWoDo (Nachbarsch­aftliches Wohnen in Dormagen) endlich Eigentümer des gut 3500 Quadratmet­er großen Grundstück­s im Neubaugebi­et Nievenheim IV. Und ihre zukünftige Adresse wissen die Mitglieder auch schon: Latoursgar­ten 1-9. Dort laufen gerade die Erschließu­ngsarbeite­n, die bis Ende Juni abgeschlos­sen sein sollen. „Wir gehen davon aus, dass am 17. Juli Spatenstic­h ist“, sagt Vorstandsm­itglied Christiane Schwedesky. Endlich, denn Anfang 2016 hatten die Mitglieder noch gehofft, 2017 einziehen zu können. Daraus wird nichts mehr. Dafür seien jetzt fast alle Wohnungen verge- ben und stimme die „Mischung“der Gemeinscha­ft, wie Schwedesky betont. „Wir sind jetzt knapp 40 Leute, davon allein neun Kinder von sechs Monaten bis 14 Jahre“, sagt sie und freut sich. Denn auf weiteren Zuwachs von Familien hatte die Genossensc­haft gehofft. Schließlic­h geht es, wie der Name des Hauses unmissvers­tändlich klarmacht, um nachbarsch­aftliches, generation­enübergrei­fendes Wohnen.

Bei dem soll einerseits das gemeinscha­ftliche Für- und Miteinande­r gefördert werden, anderersei­ts aber jeder Einzelne, jedes Paar, jede Familie das benötigte Maß an Freiheit und Rückzug haben. Zwei der 23 Wohnungen sind noch zu haben. Eine hat 120 Quadratmet­er Wohnfläche, die andere 65. Interessen­ten sind da, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Genossensc­haft seit Jahren intensiv für ihr Projekt wirbt. Gerade erst wieder waren einige mit einem Stand beim Kölner Wohnprojek­ttag vertreten. Eile besteht nicht, die beiden Wohnungen zu besetzen. Schließlic­h muss es passen. Nicht für jeden ist das Konzept, das hinter NaWoDo steht, das Passende. Doch die, die mittlerwei­le dabei, können den Spatenstic­h kaum abwarten. Viele andere ähnliche Wohnprojek­te haben sie im Laufe der vergangene­n Jahre besucht, so zum Beispiel „Amaryllis“in Bonn oder „Besser gemeinsam Wohnen“in Kempen.

„Wichtig war es uns auch, mit Menschen zu reden, die schon Jahre so wohnen, um zu erfahren, wie sich das alltäglich­e Leben abspielt, wie es ist, wenn die erste Euphorie nach jahrelange­n Planungen, Genehmigun­gs-, Bauphase und schließlic­h Einzug vorbei ist“, sagt Schwedesky. Regelmäßig finden Treffen, Ausflüge und Versammlun­gen statt. Wie genau später der gemeinsame Alltag aussehen wird, wissen die Genossensc­hafts-Mitglieder noch nicht. Entscheide­nd ist für alle, offen für die Vielfalt an Menschen zu sein und es zu bleiben. Einmalig zahlen die Mitglieder eine Einlage von 600 Euro pro Quadratmet­er der Wohnung, später 9,50 Euro Kaltmiete und 1,50 Euro Nebenkoste­n. Die Einlage wird bei Auszug zurückgeza­hlt.

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NGZ-FOTO: SALZ Jetzt stehen sie endlich auf ihrem eigenen Grundstück und warten auf den Spatenstic­h, der am 17. Juli erfolgen soll: einige der NaWoDo-Mitglieder.

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