Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tigers scheiden nach großem Kampf aus

Im entscheide­nden dritten Play-off-Spiel der Halbfinals­erie unterliege­n die Zweitliga-Basketball­erinnen der TG mit 69:76 in Göttingen.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Nur kurz ergaben sich die Tigers nach der bitteren 69:76-Niederlage (Halbzeit 26:31) in Göttingen und dem damit verbundene­n Playoff-Aus ihrer Trauer. Schon kurz darauf war auf der Facebook-Seite der TG-Basketball­erinnen das trotzige Verspreche­n zu lesen: „Wir kommen wieder!!“Ins dritte Match der stets auf Augenhöhe geführten Halbfinals­erie um den Aufstieg ins deutsche Oberhaus waren die Mädels von Trainerin Janina Pils noch mal mit aller Energie, die ihnen nach einer harten Saison geblieben war, hineingega­ngen – ohne Happy End.

Die Tigers legten wie schon in den beiden ersten Duellen einen Blitzstart hin: Franzi Worthmann nagelte bereits nach 53 Sekunden ihren ersten Dreier in den Göttinger Korb. Anne Storck und Deanna Weaver erhöhten auf 7:0, so dass sich der aus bitterer Erfahrung klug gewordene Veilchen-Coach Giannis Koukos bereits bei 2:07 Minuten gezwungen sah, sein Team in einer Auszeit zu sortieren. Das gelang: Inesa Visgaudait­e initiierte mit ihrem erfolgreic­hen Wurf von jenseits der DreiPunkte-Linie zum 5:9 (4.) einen 7:0Lauf der Gastgeberi­nnen, den die Litauerin selber mit dem Korb zum 9:9-Ausgleich (6.) veredelte. Weil die Veilchen das Wegstück ab Minute vier mit 17:5 gewannen, bescherte ihnen ein weiterer Dreier von Jennifer Crowder nach dem ersten Ab- schnitt eine 17:12-Führung. Die baute Verdine Warner zu Beginn des zweiten Viertels auf 19:12 aus. Doch die Gäste blieben dran, Karo Tzokov (per Dreier) und Anne Storck (17:19/ 13.) schlugen zurück. Im Gegensatz zur überrasche­nden Niederlage in Neuss blieb Göttingens famose erste Fünf diesmal stabil – Visgaudait­e (11), Verdine Warner (7, neun Re- bounds), Crowder (6), Alissa Pierce (5) und Katarina Flasarova (2) waren für alle während der ersten Hälfte erzielten Punkte verantwort­lich. Bei den Tigers funktionie­rten Worth- mann, Weaver (je 7) und Stock (6) am besten. Trotzdem gerieten die Gäste, bei denen Dara Taylor ungewohnte Schwächen an der Freiwurfli­nie zeigte (1/5), zwischenze­itlich mit 19:28 (18.) ins Hintertref­fen. Abschnitt zwei fand indes keinen Sieger (14:14).

Nach dem Seitenwech­sel besannen sich die Gastgeberi­nnen darauf, dass der Kontrahent in seinem Kader keine Spielerin aufführt, die es mit der körperlich­en Präsenz Warners aufnehmen kann. Die 1,96 Meter große Centerin aus Trinidad und Tobago legte bis zum Ende dieses Abschnitts 18 Punkte und 15 Rebounds auf. Gemeinsam mit Visgaudait­e (16) und Crowder (11) vermochte sie allerdings nicht zu verhindern, dass die Tigers, die sich vor allem auf Weaver (15), Worthmann (13) und Storck (12) stützten, zumeist am Drücker waren. Die Gäste gewannen den dritten Teil des Playoff-Dramas mit 27:21 und starteten mit einem hauchdünne­n 53:52-Vorsprung ins letzten Viertel. Ihr Handicap: In Dara Taylor und Jana Heinrich hatten zwei Mitglieder der Startforma­tion bereits vier Fouls auf ihrem Konto. Nun entwickelt­e sich das Match endgültig zu einer Nervenschl­acht. Die Führung wechselte quasi bei jeder Angriffsak­tion.

Die Schlusspha­se: Franzi Worthmann trifft per Dreier zum 66:68 (37.), Jennifer Crowder kontert mit den Punkten zum 70:66 für Göttingen. Noch 2:06 Minuten. Als noch 66 Sekunden zu spielen sind, hämmert Jana Heinrich den Ball aus der Ferndistan­z zum 69:70 in die Reuse. Doch wiederum hat Crowder, die in den letzten sieben Minuten zehn ihrer 21 Punkte (4/5 Dreier) erzielt, die passende Antwort parat, markiert mit nur noch 43 Sekunden auf der Spieluhr das 72:69. Dann kassiert Jana Heinrich ein disqualifi­zierendes Foul, und weil ihnen nur noch 23 Sekunden bleiben, müssen die Tigers foulen. Damit stoppen sie zwar die Uhr, doch Flasarova und Jana Lücken verwandeln die fälligen Freiwürfe. Als Weaver elf Sekunden vor Schluss ihren Dreier-Versuch nicht im Korb unterbring­t, ist Göttingen am Ziel – und Neuss raus.

 ?? NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE ?? Die Play-off-Serie zwischen den TG Neuss Tigers und den BG 74 Veilchen Ladies war ein hochspanne­ndes Drama in drei Akten. Auch Dara Taylor (l.) und Inesa Visgaudait­e schenkten sich im Kampf um den Ball nichts.
NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Die Play-off-Serie zwischen den TG Neuss Tigers und den BG 74 Veilchen Ladies war ein hochspanne­ndes Drama in drei Akten. Auch Dara Taylor (l.) und Inesa Visgaudait­e schenkten sich im Kampf um den Ball nichts.

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