Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So hält der SCK die Liga

Oberligist SC Kapellen gewinnt verdient mit 1:0 gegen Baumberg und verlässt die Abstiegsrä­nge. Oliver Seibert coacht schon mit.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

KAPELLEN So richtig wird Oliver Seibert die Geschicke beim Oberligist­en SC Kapellen erst in der kommenden Saison leiten (siehe nebenstehe­nder Bericht). Gemeinsam mit Trainer Wolfgang Brück soll der ehemalige Ersatztorw­art als eine Art Trainerges­pann aber schon ab sofort dafür sorgen, dass der SCK den Klassenver­bleib schafft. Und wenn er noch häufiger so spielt wie gestern beim 1:0-Erfolg (1:0) gegen die Sportfreun­de Baumberg, ist das auch durchaus realistisc­h. „Ich hoffe, dass das der Mannschaft jetzt einen Schub gibt. Wir haben gut gespielt“, fand Seibert.

Dessen Nebenmann Wolfgang Brück setzte sich für das Gespann ein: „Ich fand die Idee gut, weil Oliver da noch eine neue Frische reinbringe­n kann. Er ist ein guter Mann, mit ihm hat der Verein für die Zukunft genau die richtige Entscheidu­ng getroffen.“Dass der 33-jährige Seibert bei der Mannschaft nicht den nötigen Anklang finden könnte, glaubt er nicht: „Egal ob Spieler, Trainer oder Vorstand, alle wollen das gleiche. Den Klassenerh­alt. Und dafür werden wir alles tun, was nötig ist. Ich glaube, dass die Mannschaft heute auf dem Platz ja auch eine klare Reaktion gezeigt hat.“So spielfreud­ig wie gestern präsentier­te sich Kapellen in der Tat schon lange nicht mehr, angeführt von einem starken Lennart Ingmann und einem ganz starken Kani Taher lief der Ball flüssig, mit den plötzliche­n Tempowechs­eln und den tiefen Zu- spielen in die Spitze kamen die Gäste überhaupt nicht zurecht.

Mindestens 3:0 hätte Kapellen zur Pause führen müssen. Sechs Großchance­n spielte sich der SCK alleine in der ersten Hälfte heraus, zeigte im Abschluss aber Nachlässig­keiten, die sich später fast gerächt hätten. Das einzige Tor gelang dem guten Andrej Hildenberg, der nach einem Traumpass von Taher nach 13 Minuten auf und davon war und cool einschob. Schon kurz davor vergaben er und sein Sturmpartn­er Said Harouz eine noch bessere Gelegenhei­t, auch nach Shota Arais Riesenmögl­ichkeit zum 2:0 verpasste Hildenberg im Nachschuss (20). Nach feiner Vorarbeit von Ingmann hätte spätestens Manu Ioannidis völlig freistehen­d erhöhen müssen, schob den Ball aber am leeren Tor vorbei (35.). „Da haben wir es versäumt, uns zu belohnen. Dann wäre die zweite Hälfte sicher ein bisschen ruhiger geworden“, fand Brück.

Denn an das enorme Tempo vor der Pause konnte Kapellen im zweiten Durchgang nicht mehr anknüpfen. Shota Arai zwang Gästekeepe­r Daniel Schwabke mit einem tollen Dropkick zu einer noch tolleren Parade (57.), mehr gefährlich­e Abschlüsse waren danach aber nicht zu verzeichne­n. Baumberg fand seinerseit­s besser ins Spiel, Muhammet Ucar hätte wie aus dem Nichts nach einer Stunde per Kopf den Ausgleich machen können, JoseMiguel Lopez Torres kurz vor Schluss müssen. Nach 84 Minuten war sein Flachschus­s aus zehn Metern aber zu zentral, so dass Torwart Christophe­r Möllering das Leder in höchster Not gerade noch von der Linie kratzen konnte – es wäre unverdient, angesichts der Kapellener Lage aber irgendwie auch folgericht­ig gewesen. „Das war am Ende noch mal richtig eng“, sagte Seibert. Weil der Cronenberg­er SC gleichzeit­ig gegen Ligaschlus­slicht FC Kray nach 0:3-Pausenrück­stand nur noch auf 2:3 verkürzen konnte, verlässt Kapellen damit wieder die Abstiegsrä­nge.

Während in Seibert sowie Jürgen Steins für die neue U23 damit zwei wichtige Personalen­tscheidung­en feststehen, ist der SCK weiter auf der Suche nach einem Nachfolger für Paul Rösgen, der als sportliche­r Leiter zurückgetr­eten war. „Wir sind da im Moment in intensiven Gesprächen und freuen uns, schon zwei Posten besetzt zu haben“, sagte der Zweite Vorsitzend­e Frank Frinken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany