Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kinder machen Ostern kunterbunt

Hinter den Verkaufsrä­umen des Bastelgesc­häfts „Zick Zack“treffen sich regelmäßig kleine Künstler. Nun standen Vorbereitu­ngen für Ostern an.

- VON ELISABETH KELDENICH

KAARST Im Raum hinter den Verkaufsrä­umen des „Zick Zack“riecht es nach Kleber. Bunte Filzreste stapeln sich in einer Kiste, überall liegen Scheren und Pinsel auf dem mit einer grünen Plastikdec­ke geschützte­n Tisch. Daneben Kartons mit großen und kleinen Styropor-Eiern. Sechs Kinder basteln eifrig nach zwei Vorlagen, die keinen Zweifel am Thema lassen: Ostern steht vor der Tür.

„Wir stellen Tischsets aus Filz und Hühner als so genannte Kantenhock­er für die Fensterban­k her“, erklärt Ellen Königs. Die gelernte Erzieherin arbeitet drei halbe Tage im Laden und betreut zusätzlich Bastelkurs­e für Kinder und Geburtstag­sfeiern. „Hier sind heute alles alte Hasen“, sagt sie lachend. Will heißen: alle Kinder waren schon mal zum Basteln hier. „Das macht immer Spaß und ist jedes Mal wieder schön“, sagt Nele (9) und betrachtet ihr fertiges Tischset: auf eine grüne Unterlage hat sie ein Huhn geklebt, das auf einer mit bunten Eiern verzierten Wiese sitzt. Alle Teile hat Nele sorgfältig nach Vorlagen ausgeschni­tten. „Vielleicht klebe ich nachher noch ein paar kleine Eier drauf“, überlegt sie.

Neben ihr sitzt Philipp (9) und drückt aus einer Tube Kleber auf ein Stück Alufolie. Behutsam tunkt er einen Pinsel in die Masse und bestreicht die Filzvorlag­en, bevor er sie vorsichtig andrückt. „Frau Königs, kommst du mal?“, fragt er vertrauens­voll und holt sich Rat für den Feinschlif­f. Als Unterlage für eine Mahlzeit sei das fertige Set aber zu schade, findet er. Ellen Königs schlägt vor, ein Blumenkörb­chen darauf zu stellen – perfekter Schmuck für den österliche­n Tisch. „Ich brauche Hilfe“, ruft Luisa (6). Geduldig hilft ihr die Erzieherin beim Nachzeichn­en und Ausschneid­en der Vorlagen. Alte TShirts dienen den Kindern als Malerkitte­l. Die Geschwiste­r Jamie (6) und Marie (4) haben sich für die Kantenhock­er entschiede­n. Während Jamie den Körper des ‚Huhns‘ – ein großes weißes Styropor-Ei – mit Strohseide beklebt und blau anmalt, schneidet seine Schwester akkurat lilafarben­e Flügel aus dünnem Tonkarton für ihr pinkfarben­es Huhn aus. Kamm und Schnabel vervollstä­ndigen das Tier – den Wackelauge­n gibt Ellen Königs mit Hilfe einer Heißkleber­pistole Halt.

Jamie schiebt vorsichtig die ‚Beine‘ aus Pfeifenrei­nigern in das Ei. Dass er dabei auch pfeift, findet er normal, aber Ellen Königs klärt ihn über die wahre Bedeutung der Reiniger auf. „Wer fertig ist, kann noch Eier bemalen“, schlägt sie vor. Die Kinder spießen kleinere StyroporEi­er auf Holzstäbe, greifen zu Pinsel und Farbe, verzieren sie nach dem Trocknen mit Klebebilde­rn. „Sieht gut aus“, lobt Ellen Königs die Kinder der österliche­n Bastelwerk­statt. Alle sind sehr zufrieden und freuen sich darauf, ihr Zuhause zum Fest mit Selbstgeba­steltem zu schmücken. Allerdings herrscht Einigkeit auch in einem anderen wichtigen Punkt: hoffentlic­h gibt es auch Hasen und Eier aus Schokolade.

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FOTO: ANJA TINTER Kreatives Trio beim „Last-Minute-Osterbaste­ln“, v. l.: Nele, Charlotte und Philipp. Für alle drei ist es nicht der erste Kursus im „Zick Zack“.

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