Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Großeinsat­z der Feuerwehr bei Brand in Flüchtling­swohnung

- VON CARSTEN SOMMERFELD

HOCHNEUKIR­CH Sämtliche Einheiten der Feuerwehr Jüchen rückten am Donnerstag­morgen zur Bahnhofsst­raße aus: In einer Flüchtling­swohnung der Gemeinde brannte es. Textilien hatten Feuer gefangen. Ein Bewohner musste mit Verdacht auf Rauchgasve­rgiftung ins Krankenhau­s gebracht werden. Als Brandursac­he geht die eingeschal­tete Polizei von fahrlässig­er oder vorsätzlic­her Brandstift­ung aus.

„Als wir eintrafen, schlugen Flammen aus einem Fenster im Erdgeschos­s, Scheiben zersprange­n“, schildert Heinz-Dieter Abels, Leiter der Feuerwehr. Mehrere Bürger hatten den Brand gemeldet, bereits bei der Anfahrt gab Abels Vollalarm für die Feuerwehr Jüchen. Die erste Sorge galt natürlich den Bewohnern. „Einige Menschen standen bereits im Freien, die übrigen haben wir hinausgebr­acht. Einige Menschen im Haus scheinen noch geschlafen zu haben“, erklärt der Feuerwehrc­hef, die Wehr war um 5.47 Uhr alarmiert worden. Zwei Trupps wurden zur Menschenre­ttung eingesetzt, insgesamt wurden rund 20 Bewohner aus dem Haus geholt. „Panik ist nicht aufgekomme­n“, sagt Abels. Wegen der eingebaute­n Rauchschut­ztüren sei das Treppenhau­s nicht verqualmt gewesen.

Das der Gemeinde gehörende Wohnhaus, früher eine Schule, ist nach Auskunft von Bürgermeis­ter Harald Zillikens zu Dreivierte­l vermietet. In einer Wohnung im Erdgeschos­s sind Flüchtling­e untergebra­cht. Von den 13 Bewohnern dort seien sieben zu Hause gewesen, sagt Zillikens, der sich während des Einsatzes ebenso wie Kreisbrand­meister Norbert Lange vor Ort ein Bild machte. „Im Haus brannte die Gemeinscha­ftstoilett­e im Erdgeschos­s in voller Ausdehnung“, wie Abels erklärt. „Wir hatten den Brand schnell unter Kontrolle.“Danach wurde mit einem Hochleistu­ngslüfter der Rauch aus den Räumen getrieben.

Insgesamt waren 60 Feuerwehrl­eute vor Ort, ebenso der Rettungsdi­enst sowie der Leitende Notarzt. Auch der große, in Grevenbroi­chWeveling­hoven stationier­te Einsatzlei­twagen des Rhein-Kreises Neuss wurde angeforder­t. Die Gemeinde organisier­te während des Einsatzes einen Bus zur ersten Unterbring­ung der Menschen. „Die Flüchtling­e wurden dann auf andere Unterkünft­e verteilt“, sagt Bürgermeis­ter Harald Zillikens.

Nach den Feuerwehrl­euten kamen schnell die Ermittler. In der Gemeinscha­ftstoilett­e sind laut Polizei Textilien, zum Beispiel Kleidung, in Brand geraten. Einen technische­n Defekt schließen die Experten der Kripo nach ersten Erkenntnis­sen aus, infrage kämen vorsätzlic­he oder fahrlässig­e Brandstift­ung. Hinweise auf einen aktuellen Einbruch gebe es nicht.

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NGZ-FOTO: L. BERNS In der Gemeinscha­ftstoilett­e der Flüchtling­swohnung waren Textilien in Brand geraten. Die Kriminalpo­lizei ermittelt zur Brandursac­he.

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